Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 141

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Als Tourismusvertreter tut es mir natürlich ein bisschen weh, wenn man hört, dass im Handel ja nichts bewegt werden darf, nichts passieren darf (Abg. Mag. Wurm: Frauen­arbeit!), dass aber Arbeitnehmer im Tourismus, ja in allen anderen Dienstleistungs­unternehmungen selbstverständlich auch zu bestimmten Zeiten an ihrem Arbeitsplatz sind, nämlich dann, wenn es der Kunde braucht.

Ich glaube, dort ist in manchen Bereichen ein gewisses Umdenken notwendig, und es muss in einem Dienstleistungsunternehmen auch zu etwas mehr Kundenorientierung kommen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte aber – und das ist mein Hauptthema – auf Betroffene zu sprechen kommen, nämlich auf die betroffenen Arbeitnehmer im Bereich des Tourismus. Kurz auf Tourismus und Arbeit einzugehen, habe ich mir für heute als Thema vorge­nommen. Da möchte ich natürlich feststellen, dass dieses ständige Nörgeln, insbe­sondere von einigen Gewerkschaftsvertretern, auch den Arbeitnehmern im Tourismus nicht gut tut, die Tourismuswirtschaft deswegen aber keine schlechten Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Ich glaube, es haben im Bereich des Tourismus Qualitätsof­fensiven, Verbesserungen und intensiveres Eingehen auf den Kunden in den letzten Jahren einen höheren Anteil an Arbeitnehmern und diese vielen stark steigenden Zahlen hervorgerufen. Dass das Image nach außen hin – wie gesagt, kommt es sehr oft zum Quengeln, Nörgeln, Lamentieren – ein schlechtes ist, liegt, glaube ich, auch an uns – mit „uns“ meine ich auch die Vertreter der Politik –, sodass wir dieses Image verbessern müssen.

Im Tourismus gibt es seit 1. Jänner bereits den Mindestlohn von 1 000 €. Auch das ist eine freiwillige Einführung der Tourismuswirtschaft, um eben das Symbol nach außen zu tragen.

Selbstverständlich kommt es im Tourismus auch intensiv auf den Bereich Jugendarbeit an. Von den 150 000 Mitarbeitern im Tourismus sind zirka 13 000 Lehrlinge. Das sind ungefähr 12 Prozent aller österreichischen Lehrlinge, obwohl nur 4 Prozent der öster­reichischen Arbeitnehmer im Tourismus beschäftigt sind. Es gibt da auch einen sehr starken Input in die Ausbildung der Jugendlichen. Ich glaube, das ist eine Chance im internationalen Wettbewerb und auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Da gibt es auch eine Chance für den Tourismus, wie ich hier heute darlegen möchte.

Unsere Regierung tut jedenfalls vieles, um die kleinen und mittelständischen Unterneh­mungen zu stärken. Dazu gehören insbesondere die Entlastungen, die in den letzten Tagen beschlossen worden sind. Ich glaube, ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Behandlung der nicht entnommenen Gewinne.

Insgesamt darf ich unserem Bundesminister für seinen Einsatz auch im Bereich des Tourismus danken. Ich weiß, wir werden gemeinsam den Tourismus auch als Arbeits­standort in den nächsten Jahren deutlich verbessern. Der Tourismus ist ein Standbein der österreichischen Wirtschaft und wird es auch in Zukunft sein. – Ich danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

17.43

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Scharer. Die Uhr ist wunschgemäß auf 4 Minuten eingestellt. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


17.43

Abgeordnete Erika Scharer (SPÖ): Danke, Herr Präsident. Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Der Herr Bundeskanzler hat gestern das AMS gelobt. Es ist tatsächlich so, dass es sehr gut gelungen ist, die Ausgliederung des AMS – damals unter SPÖ-Regierung – umzusetzen. Das AMS ist europaweit aner­kannt, im Hartz-Papier – Sie zitieren ja so gerne die Bundesrepublik Deutschland –


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