Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 93

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

onen in Gang bleiben und unser Kreislauf außerdem in Schwung kommt. (Abg. Parni­goni: Aber gleichzeitig das Geld dafür nicht zur Verfügung stellen! Das ist ja aller­hand!)

Daher freue ich mich ganz besonders, dass unsere Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat den Fonds „Gesundes Österreich“ ins Leben gerufen hat. Gesündere Ernährung, mehr Bewegung, bessere Entspannung, gezielter Stressabbau und Unfall­prophylaxe: Sehr viele Punkte in diesem Programm kosten nichts, meine Damen und Herren! Wenn Sie am Abend nichts essen, kostet das nichts, ebenso wenig wie wenn Sie Bewegung machen und Stiegensteigen. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Ja, die Überwindung Ihres eigenen Schweinehundes kostet es, und an diesen appelliere ich in vielen Punkten! Daher bin ich für ein bewegtes Leben. – Dan­ke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

14.14

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Haidlmayr 5 Minu­ten zu uns. – Bitte.

 


14.15

Abgeordnete Theresia Haidlmayr (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Wendl, auch ich bin für ein bewegtes Leben, aber mein bewegtes Leben geht in eine andere Richtung: Mich bewegt, dass in der Gesundheitsvorsorge und generell im gesamten Gesundheitsbe­reich noch so viele Defizite vorhanden sind, und die müssten wir endlich aufgreifen und lösen! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Frau Ministerin, ich möchte nur einige Punkte ansprechen. Erstens: gleiches Recht auf Rehabilitation. Wie Sie wissen, ist es immer noch keine Selbstverständlichkeit, dass Menschen, die infolge einer Erkrankung oder eines Freizeitunfalles behindert sind oder ganz einfach behindert auf die Welt gekommen sind, ein Recht auf Rehabilitation ha­ben. – Das haben sie nicht! Für diese Personengruppen gibt es keine Rehabilitation, und das ist ein großes Manko, das wir seit mehr als 15 Jahren immer wieder anpran­gern, mit dem Ergebnis, dass in diese Richtung absolut nichts passiert.

Wenn ich zumindest sagen könnte, es hat einen kleinen Schritt gegeben, dann wäre ja schon etwas geschehen, aber es ist tatsächlich nichts passiert. Es ist eben immer noch so, dass nur eine ganz kleine Gruppe von Menschen wirklich das Recht auf ge­zielte Rehabilitation hat, damit sie dann später, wenn die Erkrankung oder die Behinde­rung mehr oder weniger abgeklungen ist, wieder die Möglichkeit haben, in das gesell­schaftliche Leben zurückzukommen und zurückgeführt zu werden.

Bei vielen Menschen gibt es das ganz einfach nicht. Auch nach Schlaganfällen sind die Wartezeiten auf Rehabilitation so lange, dass es meistens nicht mehr viel bringt, wenn man dann endlich ein Bett in einem Rehab-Zentrum bekommt, weil es – wie wir alle wissen – gerade bei Schlaganfällen ganz wichtig und notwendig ist, dass die Rehabili­tation sofort einsetzt und nicht erst nach zwei, drei Monaten oder noch viel später. – Dann sind wichtige Energie und wichtige Körperregionen, die noch rehabilitiert werden hätten können, ausgeschaltet oder abgestorben.

Frau Ministerin! Ich möchte noch auf einen anderen Bereich hinweisen, der auch nach wie vor ungelöst ist, und zwar auf die Situation gehörloser Menschen. Es gibt in Öster­reich – man wird es nicht für möglich halten – nur drei Gehörlosen-Ambulatorien – drei in ganz Österreich für 600 000 hörbehinderte Menschen!

Frau Ministerin, das ist eindeutig zu wenig! Es kann doch jemand, der im Mühlviertel wohnt, nicht nach Linz in das Ambulatorium fahren, oder jemand, der im Waldviertel wohnt, nach Wien! Wenn jemand in Kärnten wohnt, muss er auch nach Wien fahren,


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite