Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 180

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Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Kapeller. Redezeit: 3 Minuten. – Bitte. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Ing. Kapeller –: Einer aus der Praxis!)

 


19.20

Abgeordneter Ing. Norbert Kapeller (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minis­ter! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ein Anstieg der Strafdelikte in Österreich ist ge­geben, aber dieser Anstieg ist im internationalen und vor allem im europäischen Ver­gleich sehr niedrig und schon das Resultat einer sich ändernden Kriminalität. (Abg. Parnigoni: Das ist aber mutig, was Sie da sagen!)

Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen einer stetig zusammenwachsenden Welt, in der Grenzen als natürliche Barrieren für Kriminelle abgebaut werden, ist das nicht der einzige Parameter dafür, ob ein Land sicher oder unsicher ist. (Abg. Parnigoni: Das ist eine Unterstellung eines Faktums! – Abg. Mag. Wurm: Wie messen Sie es denn?)

Syndikate, mafiaähnliche Strukturen und die so genannte organisierte Kriminalität, die grenzübergreifend tätig ist, kennzeichnen die Kriminalität des Jahres 2002 und dieses beginnenden Jahrtausends. (Abg. Mag. Wurm: Ein Raubüberfall ist aber auch nicht schlecht!) – Frau Kollegin! Dieser Entwicklung begegnet der Minister mit sehr guten Reformen. (Abg. Mag. Wurm: Wo?)

Es gibt außerdem auch erfreuliche Zahlen zu berichten, denn meine Kollegen und Kol­leginnen – ich komme aus diesem Ressort! – sind bei Gott nicht untätig oder unmoti­viert und auch nicht überfordert. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie klärten österreichweit 23 000 Delikte mehr, sie brachten 1 300 Täter mehr zur An­zeige: Diese Zahlen lassen sich doch sehen, und unser Dank gebührt diesen Kollegin­nen und Kollegen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Wir leben noch immer im sichersten Land der Welt. – Die Studien beweisen es. Wenn beispielsweise bei den Deliktgruppen Raub und Betrug jeweils ein Anstieg um unge­fähr 36 Prozent zu verzeichnen ist, so wurden auch um 36 Prozent mehr Delikte dieser Art geklärt.

Erschreckend ist natürlich auch der Anstieg der Delikte, die in den Bereich des Sucht­mittelgesetzes fallen. Ich nenne dazu Zahlen aus meinem Heimatbundesland: Verge­hen und Verbrechen gegen das Suchtmittelgesetz stiegen in Oberösterreich um 20 Prozent. Das ist Jahr für Jahr dasselbe, und die Täter sind vor allem wieder Jugend­liche und Schüler.

Trotz dieser dramatischen Zahlen fordern die Oppositionsparteien, vor allem die SPÖ, die Freigabe von so genannten weichen Drogen. – Ja, so kann man Kriminalität auch bekämpfen: Legalisieren, denn dann sind es keine Straftaten mehr! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Eder: Das ist ein neuer Spezialist!)

Aber schlimm ist auch, dass SPÖ-Politiker ein Land permanent schlechtreden. (Abg. Eder: Hat das der Großruck aufgeschrieben?) Ich nehme wieder das Beispiel meines Heimatbundeslandes: Trotz einer um 2 Prozent gestiegenen Aufklärungsquote in Oberösterreich spricht SP-Chef Haider von Alarmzeichen und fordert die Einberu­fung des Landessicherheitsrates. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wahnsinn!) Das ist doch ein Skandal! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Offensichtlich gilt für Sie nur die Devise: Es darf in Österreich respektive Oberöster­reich nichts Gutes geben, denn wir regieren ja nicht! (Beifall bei der ÖVP und bei Ab­geordneten der Freiheitlichen. – Abg. Eder: Wir regieren ja nicht! – Abg. Parnigoni: Wo bleibt der Applaus, Kollege Scheuch?)

 


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