Wien? Wir kommen nach Innsbruck, sagten sie, ein Freund von uns ist schon dort, und dort gibt es Arbeitsplätze.
Ich habe gefragt: Und in München? Das ist ja eigentlich eine große Stadt! – Da haben sie gesagt: aussichtslos, hoffnungslos!
Da wurde für mich deutlich spürbar, dass wir die geringste Jugendarbeitslosigkeit und in Summe eine viel, viel geringere Arbeitslosigkeit haben, obwohl wir uns eigentlich als kleines Land viel schwerer tun müssten. Eine gute Regierungspolitik macht es also, auch psychologisch, möglich, besser zu sein als andere. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Das ist auch der Grund dafür, warum Forschung und Entwicklung nicht nur Schlagworte sind. Wir müssen den jungen Menschen in Österreich das Gefühl geben: Wir schaffen das, wir packen das an; und wir haben das dafür notwendige Rüstzeug!
Wir wissen, dass in ganz Europa, egal, in welchem Land, Arbeitsplatzzuwächse nur in kleinen und mittleren Unternehmen möglich sind, die entweder technologienahe agieren, mit innovativen Produkten, oder nahe am Menschen sind, mit Dienstleistungen, die genau dort erbracht werden müssen, wo derjenige, der diese Dienstleistungen benötigt, auch lebt. Wenn es also nur in diesen Bereichen Wachstum gibt, das sich auch in Form von Arbeitsplätzen niederschlägt, muss uns klar sein, dass es nicht nur darauf ankommt, so viel Geld wie möglich in Forschung und Entwicklung zu stecken. Das tun wir ohnehin!
Wie sieht es tatsächlich aus? – Die Forschungsquote in Österreich – und das würde ich gerne einmal auch von Ihnen hören! – ist heute so hoch wie nie zuvor (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen), mit dem Ziel, bis 2006 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erreichen. Das werden wir schaffen – und das europäische Ziel: 3 Prozent bis 2010, Frau Sburny, erreichen wir auch.
Aber wir müssen diese Mittel dort
einsetzen, wo sie auch dem Durchschnittsbürger nützen. Wir müssen diese Mittel
für Forschung und Entwicklung auch in den kleinen und mittleren Unternehmen
einsetzen, und ich glaube, gerade dort haben wir erfolgreich den Hebel
angesetzt. (Abg. Mag. Kogler: ... die PR-Verträge des Herrn
Finanzministers!)
Wir haben zum Beispiel in Tirol, in einem
Land mit einer ausgezeichneten Universität, insgesamt neun Kompetenzzentren
gegründet, zur Hälfte mit Mitteln des Bundes – vielen Dank, Herr
Bundesminister! – und zur Hälfte mit Mitteln des Landes – auch eine
Kraftanstrengung des Landes Tirol, des Landeshauptmannes, des Wirtschaftslandesrates.
In diesen Kompetenzzentren werden die großartigen Erkenntnisse unserer Stärkefelder –
die Uni überhaupt, die exzellente Medizinische Fakultät unserer
Universität – gemeinsam mit den wichtigen Unternehmen in unserem Land
eingebracht, es wird gemeinsam geforscht und gearbeitet, damit neue
Unternehmen, neues Wachstum, neue Arbeitsplätze – auch dezentral, in den
Ländern, in Tirol beispielsweise – entstehen. – Ich danke Ihnen. (Beifall
bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
9.51
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Hoscher. Redezeit: 5 Minuten. (Das Läuten eines Handys ist zu hören.) – Ich höre da ein Handy läuten. Welches ist es? – Kein Handy. Gut. – Bitte, Herr Abgeordneter.
9.52
Abgeordneter Mag. Dietmar Hoscher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich glaube, die vernünftigste Wachstumsstrategie für Österreich wäre die Unterstützung der Lissabon-Strategie der EU – es