Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 33

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Wien? Wir kommen nach Innsbruck, sagten sie, ein Freund von uns ist schon dort, und dort gibt es Arbeitsplätze.

Ich habe gefragt: Und in München? Das ist ja eigentlich eine große Stadt! – Da haben sie gesagt: aussichtslos, hoffnungslos!

Da wurde für mich deutlich spürbar, dass wir die geringste Jugendarbeitslosigkeit und in Summe eine viel, viel geringere Arbeitslosigkeit haben, obwohl wir uns eigentlich als kleines Land viel schwerer tun müssten. Eine gute Regierungspolitik macht es also, auch psychologisch, möglich, besser zu sein als andere. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Das ist auch der Grund dafür, warum Forschung und Entwicklung nicht nur Schlag­worte sind. Wir müssen den jungen Menschen in Österreich das Gefühl geben: Wir schaffen das, wir packen das an; und wir haben das dafür notwendige Rüstzeug!

Wir wissen, dass in ganz Europa, egal, in welchem Land, Arbeitsplatzzuwächse nur in kleinen und mittleren Unternehmen möglich sind, die entweder technologienahe agie­ren, mit innovativen Produkten, oder nahe am Menschen sind, mit Dienstleistungen, die genau dort erbracht werden müssen, wo derjenige, der diese Dienstleistungen be­nötigt, auch lebt. Wenn es also nur in diesen Bereichen Wachstum gibt, das sich auch in Form von Arbeitsplätzen niederschlägt, muss uns klar sein, dass es nicht nur darauf ankommt, so viel Geld wie möglich in Forschung und Entwicklung zu stecken. Das tun wir ohnehin!

Wie sieht es tatsächlich aus? – Die Forschungsquote in Österreich – und das würde ich gerne einmal auch von Ihnen hören! – ist heute so hoch wie nie zuvor (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen), mit dem Ziel, bis 2006 2,5 Prozent des Bruttoinlands­produktes zu erreichen. Das werden wir schaffen – und das europäische Ziel: 3 Pro­zent bis 2010, Frau Sburny, erreichen wir auch.

Aber wir müssen diese Mittel dort einsetzen, wo sie auch dem Durchschnittsbürger nüt­zen. Wir müssen diese Mittel für Forschung und Entwicklung auch in den kleinen und mittleren Unternehmen einsetzen, und ich glaube, gerade dort haben wir erfolgreich den Hebel angesetzt. (Abg. Mag. Kogler: ... die PR-Verträge des Herrn Finanzminis­ters!)

Wir haben zum Beispiel in Tirol, in einem Land mit einer ausgezeichneten Universität, insgesamt neun Kompetenzzentren gegründet, zur Hälfte mit Mitteln des Bundes – vielen Dank, Herr Bundesminister! – und zur Hälfte mit Mitteln des Landes – auch eine Kraftanstrengung des Landes Tirol, des Landeshauptmannes, des Wirtschaftslandes­rates. In diesen Kompetenzzentren werden die großartigen Erkenntnisse unserer Stär­kefelder – die Uni überhaupt, die exzellente Medizinische Fakultät unserer Universität – gemeinsam mit den wichtigen Unternehmen in unserem Land eingebracht, es wird ge­meinsam geforscht und gearbeitet, damit neue Unternehmen, neues Wachstum, neue Arbeitsplätze – auch dezentral, in den Ländern, in Tirol beispielsweise – entstehen. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

9.51

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Hoscher. Redezeit: 5 Minuten. (Das Läuten eines Handys ist zu hören.) – Ich höre da ein Handy läuten. Welches ist es? – Kein Handy. Gut. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


9.52

Abgeordneter Mag. Dietmar Hoscher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich glaube, die vernünftigste Wachstums­strategie für Österreich wäre die Unterstützung der Lissabon-Strategie der EU – es


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