Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 153

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Daher zum Schluss: Erledigen Sie Ihre Hausaufgaben, setzen Sie Richtlinien recht­zeitig um, und halten Sie sich an europäisches Recht! Verschonen Sie uns aber in Zu­kunft mit derartigen Dringlichen Anträgen. Sie sind in Anbetracht Ihrer Agrarpolitik absolut unglaubwürdig! (Beifall bei der SPÖ.)

16.39

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Maier, ich habe Sie zu Ihrem Schutze zweimal unterbrochen: einmal, weil direkt störend drei Kollegen vor Ihnen ge­standen sind, und einmal, weil ein Abgeordneter eine Zwischenrufsorgie veranstaltet hat, von der ich nicht weiter reden werde. (Abg. Parnigoni: Berechtigt!) Und jetzt machen Sie das Gleiche, was Herr Abgeordneter Maier gemacht hat, obwohl wir ge­sagt haben, das tun wir nicht.

Bevor ich dem nächsten Redner das Wort erteile, teile ich mit, dass der Entschlie­ßungsantrag der Abgeordneten Pirklhuber, Rest-Hinterseer, Freundinnen und Freunde hinreichend unterstützt ist und mit zur Verhandlung steht.

Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Keuschnigg. Redezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


16.40

Abgeordneter Georg Keuschnigg (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Herr Kollege Maier! (Abg. Jakob Auer: SPÖ!) Ich glaube, Sie sollten schon auch die Verantwortlichkeit der zu­ständigen Gesundheitslandesrätin Burgstaller in Salzburg erwähnen, wenn Sie mit so scharfer Kritik auffahren. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Johann Maier: Die ist nicht zuständig für Futtermittel!) – Aber für den Vollzug wird sie zuständig sein.

Ich darf noch kurz an die Ausführungen des Herrn Kollegen Einem anknüpfen, der ge­meint hat, dass die Agrarpolitik, speziell in der Person des Herrn Bundesministers, die Interessen aller Österreicher zu wenig wahrgenommen habe. Kollege Einem ist, glaube ich, nicht im Saal. Trotzdem die Frage zumindest an die SPÖ-Fraktion: Sind intakte ländliche Räume, sind gesunde bäuerliche Betriebe, sind Tausende Arbeits­plätze im ländlichen Raum, sind Betriebe, die gesunde, kostengünstige und biologische Lebensmittel erzeugen, etwa nicht im Interesse aller Österreicherinnen und Öster­reicher?

Dann ist noch der Satz gefallen, es gebe nur einige wenige Großbauern, die Gewinner dieser Reform wären. Ich darf schon folgende Frage an Ihre Fraktion richten: Wissen Sie, wer in der Schlussphase der GAP-Verhandlungen die Obergrenze von 300 000 € zu Fall gebracht hat? – Es war der sozialdemokratische deutsche Bundeskanzler Schröder! Und die Interessen, die dahinter gestanden sind, waren sehr klar erkennbar. (Oh-Rufe bei der ÖVP. – Ruf bei der SPÖ: Wir sind in Österreich, Herr Kollege!)

Ich glaube, Sie sollten sich, wenn Sie diese Angriffe starten, doch im europäischen Umfeld etwas umschauen und darauf achten, Herr Gradwohl ... (Abg. Gradwohl: Seit wann ist der Schröder im Agrarministerrat, Herr Kollege? Sie wissen ja nicht, wovon Sie sprechen!)

Bitte, Herr Kollege Gradwohl, diesen Dialog können wir sehr gerne führen. Ich möchte heute eigentlich die Grünen nicht angreifen, aber in der Bundesrepublik Deutschland gibt es eine grüne Landwirtschaftsministerin. Wissen Sie, wie rasch sich diese um 180 Grad gedreht hat, als Chirac und Schröder die neue Linie in Europa festgemacht haben? Haben Sie das mitbekommen? (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Gradwohl: Sind Sie in der Lage, über österreichische Auswirkungen zu reden?) Um 180 Grad hat sich die deutsche Linie gedreht, nachdem dieses Vier-Augen-Gespräch zwischen Schröder und Chirac stattgefunden hat!

 


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