Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 27. Sitzung / Seite 252

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Aber es ist immer noch sehr vieles mangelhaft. Ein Punkt ist Folgender: Der Gips­abbau am Dörfelstein ist mit einem Nationalpark nicht vereinbar, und das sollte auch außer Streit gestellt werden. Da geht es um sanften Tourismus – und nicht um Roh­stoffabbau. (Beifall bei den Grünen.)

Anzustreben wäre auch, wenn man das wirklich als großes Konzept in der Steiermark anlegt, mit Oberösterreich gemeinsam eine Verbindung zwischen dem Nationalpark Kalkalpen und dem Nationalpark Gesäuse zu schaffen, das als gesamte Nationalpark­region auch gemeinsam zu bewerben, international zu bewerben und auch die Ge­meinden, die jetzt noch nicht miteinbezogen sind und die sehr gerne hinein möchten, in die Nationalparkregion hineinzunehmen.

Es fehlen auch noch Bildungseinrichtungen, es fehlen Forschungsangebote, es fehlen finanzielle Mittel aus der Wirtschaftsförderung, denn der Nationalpark stellt auch ein Wirtschaftskonzept für diese Region dar. Es fehlt vor allem auch eine starke inter­nationale Bewerbung all unserer Nationalparks unter einer gemeinsamen Dachmarke. Es gibt außerdem auch kein brauchbares Nationalparkzentrum. Wenn man dorthin fährt und nicht weiß, dass es dort einen Nationalpark gibt, so merkt man nichts davon.

Ich möchte diese Stunde, in der wir uns freuen, dass wir einen zusätzlichen National­park in Österreich errichten, auch zum Anlass nehmen, zu sagen: Nur weil er errichtet ist, ist er noch lange nicht ein wirkliches Juwel und noch lange kein Wirtschaftsfaktor. Da ist noch sehr viel Arbeit zu tun, und ich hoffe, dass die Streitereien, die wir als Grüne, als Umweltorganisationen in dieser Frage miteinander hatten, der Vergangen­heit angehören und dass wir nur mehr nach vorne gehen und da als nächsten Schritt den Nationalpark Kalkalpen-Gesäuse-Region in Angriff nehmen. (Beifall bei den Grü­nen.)

Ein letzter Punkt noch, und zwar an die steirischen Kollegen gerichtet: Das steirische Nationalparkgesetz zur Errichtung des Nationalparks Gesäuse ist sehr schlecht. Es ist „irrsinnig“ kompliziert und es ist schwierig, da etwas zu verbessern. Es ist in Relation zu anderen Gesetzen betreffend die Errichtung von Nationalparks in anderen Bundes­ländern wirklich das schlechteste. Vielleicht kann man hier auch einmal ... (Zwischenruf des Abg. Zweytick.) Nein! Das ist „irrsinnig“ kompliziert, da muss man bei jeder Ge­meinde nachfragen, wenn man erweitern will. Das gibt es bei keinem anderen Natio­nalparkgesetz. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Zweytick.) Das könnten Sie in An­griff nehmen und ändern, denn es geht ja um die Verbesserung der Qualität. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

22.28

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Missethon. Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


22.29

Abgeordneter Dipl.-Ing. Hannes Missethon (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Hohes Haus! In aller gebotenen Kürze: Neben dem wichtigsten Ziel, dem Naturschutz, gibt uns der Nationalpark auch die Möglichkeit – und da bin ich der Meinung der Kollegin Glawischnig –, verschiedene touristische Anziehungspunkte zu verknüpfen und zu vernetzen. Es liegt auf der einen Seite des Nationalparks das Stift Admont, das weltbekannt ist, und das hat auch entsprechend Grundstücke zur Verfü­gung gestellt, und auf der anderen Seite – zwar nicht im Nationalpark, aber auf der östlichen Seite – ist der Erzberg, und damit haben wir mit dem Nationalpark schon drei relativ attraktive touristische Anziehungspunkte, die sich für die Öffentlichkeitsarbeit und für die Arbeit in Richtung Internationalität gut verknüpfen lassen.

 


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