Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 151

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zusetzen, die die Zielsetzung des Protokolls 9 Art. 11 (4) des Beitrittsvertrages und zwar eine dauerhafte und umweltgerechte Reduktion der NOx-Gesamtemissionen der Transit-LKWs durch Österreich um 60% umsetzt. Die nachhaltige Reduktion der Be­lastungen aus dem Transitverkehr soll unter anderem durch die Verlagerung auf die Schiene (Unterinntaltrasse und Brennerbasistunnel) erfolgen.

3. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, sich entsprechend den Beschlüssen des Tiroler Landtages dafür einzusetzen, dass auch für eine dauerhafte Nachfolgeregelung ein Instrumentarium vorgesehen sein müsse, das eine absolute Begrenzung der Transitfahrtenzahl in Abhängigkeit der Umweltbelastung (im Sinne und auf Grundlage der 108%-Klausel) vorsieht.

4. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, sich entsprechend den Beschlüssen des Tiroler Landtages für die Verankerung und Umset­zung des Instruments der Querfinanzierung und für die Errichtung einer alternativen Schieneninfrastruktur in Korridoren in sensiblen Gebieten – anknüpfend an die Alpen­konvention – einzusetzen. Dazu ist es notwendig, dass die Bundesregierung gegen­über der Europäischen Kommission sensible Gebiete vorschlägt und konkrete Finan­zierungsmodelle – auch unter Berücksichtigung einer angedachten gemischt-öffent­lichen Finanzierung solcher Projekte – ausarbeitet.

5. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, ent­sprechend den Beschlüssen des Tiroler Landtages sich für ein System von Verkehrs­beschränkungen einzusetzen, das die Immissions- und Lärmsituation entlang der Tran­sitrouten verbessert. Auf Grundlage des laufenden und umfangreichen Ermittlungsver­fahrens über die Umweltsituation im Unterinntal und Wipptal (Brennerkorridor) ist auf Grundlage des Immissionsschutzgesetzes-Luft ein Maßnahmenplan zu verordnen, der zeitliche und räumliche Beschränkungen des Transitverkehrs vorzusehen hat (Nacht­fahrverbot für LKW, sektorale Fahrverbote, Geschwindigkeitsbeschränkungen, ver­schärfte Kontrollen). Für diesen Maßnahmenplan erwarten sich der Tiroler Landtag und die Tiroler Landesregierung die Unterstützung der Bundesregierung.

6. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, ent­sprechend den Beschlüssen des Tiroler Landtages in den einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen Union Gespräche zu führen, dabei die Tiroler Positionen zu vertreten und dem Tiroler Landtag Informationen über die Aktivitäten und Fortschritte in der Überzeugungsarbeit zu übermitteln. In diesen Prozess sind die österreichische Bun­desregierung und die österreichischen Mitglieder des Europäischen Parlaments einzu­binden.

7. Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert sich entsprechend den Beschlüssen des Tiroler Landtages für eine rasche Einführung des „Road-Pricing“ als wesentlichen Schritt zu mehr Kostenwahrheit einzusetzen.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Dr. Glawischnig zu Wort. Sie wünscht eine Redezeit von 5 Minuten. – Bitte, Frau Abge­ordnete.

 


16.58

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Ich habe gerade versucht, mich ein bisschen an die Jahre 1994/95 zurückzuerinnern. Ich war seinerzeit noch in einer Umweltschutzorgani­sation tätig. Wir haben uns sehr intensiv mit der Transitlösung für Österreich auseinan-


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