Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 192

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6 770 € und bei Männern 12 370 € –, dann weiß ich nicht, wo er da die Großverdiener sieht. Einzig bei Selbständigen, die auch einer unselbständigen Tätigkeit nachkommen oder eine Pension beziehen (Abg. Mag. Kogler: Der Finanzminister!), gibt es da schon bessere Einkommenszahlen, nämlich 19 350 € bei den Frauen und 30 600 € bei den Männern. (Zwischenruf des Abg. Brosz.)

Kollegin Lentsch hat schon darauf hingewiesen – und das möchte ich positiv hervorhe­ben –, dass die Fraueneinkommen im Vergleich zum Jahr 2001 um 1,5 Prozent gestie­gen sind und jene der Männer um etwas mehr als 1 Prozent.

Ich hoffe, dass die ausständigen Rechtsträger Klarheit schaffen werden, denn es ist ja nicht so, dass die Rechtsträger von sich aus gesagt haben, sie geben diese Daten nicht her, wie uns ja mitgeteilt wurde, sondern dass einzelne Dienstnehmer gesagt haben, sie pochen auf den Datenschutz und würden klagen, falls ihre Daten herausge­geben werden. Mir ist schon klar, dass da Rechtssicherheit notwendig ist.

Grundsätzlich ist es natürlich so: Wenn dann nur vereinzelt Daten herausgegeben wer­den, wäre ich eigentlich eher dafür, dass man die Offenlegung für alle abschafft, ob­wohl ich grundsätzlich für eine Offenlegung bin. Die soll aber dann für alle gelten und nicht nur für die, die sich daran halten wollen, während sich die anderen hinter den Dienstnehmern verstecken, die den Datenschutz geltend machen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Öllinger: Spannender Ansatz bei einem Verfassungsgesetz!)

19.35

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Faul. – Bitte.

 


19.35

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungs­hofes! Meine sehr verehrten Damen und Herren von den Regierungsparteien! Es ist schon symptomatisch: Immer wenn wir über die Thematik der Einkommen reden und besonders der Einkommenszuwächse für bestimmte Berufsgruppen, fängt bei euch das große Lametieren an. Es wundert mich heute nur, dass ihr nicht schreit, es seien veraltete Zahlen, Zahlen, die längst überholt sind.

Herr Kollege, letztlich sind es aber Ergebnisse, die nicht wir bei einer Tagung oder bei einer Sitzung gehört haben, sondern es sind die Ergebnisse des Prüfberichtes des Rechnungshofes. – Das möchte ich einmal sagen. (Abg. Neudeck: Ihr interpretiert sie nur falsch!)

Richtig ist auch, dass es die letztgültigen Zahlen des Rechnungshofberichtes sind, die einen bestimmten Zeitraum in Österreich erfassen und – wie man auch aus den ver­schiedenen Berichten entnehmen kann – aus denen man Tendenzen rückwärts und Tendenzen vorwärts ablesen kann. Ihre Tendenz ist es, Informationen über diese Tendenzen eigentlich nicht an die Öffentlichkeit kommen zu lassen!

Wir sehen es daran, dass Sie es mit Ihrer Mehrheit abschmettern, wenn wir durchset­zen wollen, die Berichte der Ausschüsse – die „Grünen Berichte“, die Sportberichte, die Wildschadensberichte – hier zu diskutieren, damit sie der Öffentlichkeit zugänglich wer­den. Sie lassen alles einfach in den Ausschüssen enderledigen. Ich glaube, das ist nicht der richtige Weg! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Herr Kollege, warum 2000?)

Herr Kollege! Ihnen geht es immer nur darum, ja nichts zu diskutieren, was die Öffent­lichkeit interessieren könnte, damit man nicht draufkommt, wie privilegiert manche Berufsgruppen sind und wie gut sie in Österreich dastehen.

 


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