Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 227

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Dr. Grünewald.) Ich finde, dass es schade ist, und es ist für mich wirklich nicht ganz verständlich, warum die Opposition gegen die vorliegende Novelle des Studienförde­rungsgesetzes ist. Im Klartext stimmen Sie nämlich gegen die Verbesserung für berufs­tätige Studierende. (Abg. Dr. Grünewald: Nein! Das kommt ohnehin auch ohne uns!) Sie stimmen gegen die Verbesserung für behinderte Studierende, und Sie stimmen auch gegen die Verbesserung für Studierende mit Kindern. (Beifall bei den Freiheit­lichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren von der Opposition! Weiters sind Sie auch dagegen, dass die Studienabschlussstipendien erweitert werden, dass Frauen im Mutterschutz berücksichtigt werden und dass eine Verwaltungsvereinfachung bei der Neuberech­nung der Studienbeihilfen möglich sein wird. – All das sind Maßnahmen, die wir Frei­heitliche natürlich unterstützen. (Zwischenruf des Abg. Krainer.)

Die Novelle des Studienförderungsgesetzes ist eine schnelle und gute Reaktion der Regierung auf den Bericht zur sozialen Lage der Studenten. Es wurde sofort berück­sichtigt – und das finde ich gut –, dass bestimmte Zielgruppen Hürden beim Zugang zu den Studienförderungen hatten.

Sehr geehrte Damen und Herren! Auch wenn es die Opposition nicht wahrhaben will, stellt der Bericht, den ich gerade erwähnt habe, der Regierung ein gutes Zeugnis aus, denn die Mehrheit der Studenten ist mit ihrer Studiensituation zufrieden. Die Autoren der Studie kommen auch zum Schluss, dass sich der Hochschulzugang – ich wieder­hole jetzt die Ausführungen von Frau Dr. Brinek – in den letzten Jahren im Hinblick auf die soziale Herkunft der Studenten nicht verändert hat, und auch nach der Einführung des Studienbeitrags zeigt sich diesbezüglich keine Veränderung. (Neuerlicher Zwi­schenruf des Abg. Krainer.)

Die Studienbeiträge haben sogar etwas Positives bewirkt: 56 Prozent der Studierenden haben angegeben, dass sie ihr Studium beschleunigen und die Rechte an den Unis mehr betonen werden. Das führt dazu, dass es zielstrebigere Studenten gibt, dass die Studiendauer verkürzt wird und dass die Serviceorientierung der Unis gestärkt wird, was sehr gute Effekte sind.

Eine wichtige Entwicklung war auch der Anstieg des Frauenanteils an den Studieren­den. Vom Jahre 1975 bis heute stieg der Anteil der Frauen von 33,5 auf 57,2 Prozent. (Ruf bei der SPÖ: Das haben 30 Jahre SPÖ-Politik bewirkt!)

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Studierenden finden in Österreich sowohl an den Universitäten als auch auf den Fachhochschulen Bedingungen vor, die ihnen eine gute Ausbildung gewährleisten. Die Novelle dieses vorliegenden Studienförderungsgeset­zes und der Ausbau der Studienförderung auf 145 Millionen € bieten gute Vorausset­zungen dafür, dass wirklich sichergestellt ist, dass jeder, der studieren möchte und da­zu befähigt ist, auch studieren kann. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordne­ten der ÖVP.)

21.40

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr Frau Bundesministerin Elisa­beth Gehrer. – Bitte, Frau Bundesministerin.

 


21.40

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Ich glaube, dass wir mit dieser Novelle zum Studienförderungsgesetz einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen. Man sollte sich wirklich ohne Vorurteile die Zahlen anschauen: Wir haben im Jahr 2001 die Studienförderung von 112 Millionen € auf 145 Millionen € erhöht. Wir hatten im Jahr 2000 28 700 Förderungen für Studierende, derzeit werden 34 300 Stu-


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