Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 28. Sitzung / Seite 245

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In Bezug auf jene Kinder, deren Bildungsprozess durch soziale Probleme beeinträch­tigt ist, möchte ich vor allem eine Gruppe herausheben. Für diese Gruppe ist auch eine Petition eingebracht worden. Es findet ja heute noch der Petitionsausschuss statt, und wir werden dort darüber sprechen. Darum erspare ich Ihnen jetzt Weiteres und wün­sche uns allen einen schönen Abend. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

22.39

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Danke vielmals, Herr Abgeordneter.

Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Walther für 4 Minuten ans Rednerpult. – Bitte.

 


22.39

Abgeordnete Heidrun Walther (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Die Anerkennung des Auslandspraktikums oder des Praktikums im Inland und Ausland beziehungsweise das freiwillige Nachholen des 10. und 11. Schuljahres, um den Hauptschulabschluss nachzuholen, sind eine gute Sache. Es freut mich auch besonders, dass das eine Vier-Parteien-Einigung geworden ist und dass wir uns dies­bezüglich einigen konnten.

Erlauben Sie mir aber trotzdem, noch kurz auf die Entlastungsverordnung einzugehen! Mit dieser bin ich natürlich nicht sehr zufrieden. Ich möchte nur sagen: In der kleinen Volksschule in Spielfeld, die die Gemeinde Spielfeld und somit ich als Bürgermeisterin zu erhalten habe, sind zwei Stunden für die Volksschüler eingespart worden. Und jetzt raten Sie schnell, welche Stunden es sind! – Es ist eine Turnstunde und eine Stunde Bildnerische Erziehung.

Ich glaube, diese Entlastung ist eine Entlastung, die den Schülern nicht unbedingt be­hagt, weil das wirklich Stunden sind, die den Kindern in den meisten Fällen gut tun und auch ihr Niveau erweitern. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Brosz.)

Diese Entlastungsverordnung muss auch unter dem Blickwinkel gesehen werden, dass sich sehr viele ältere Schüler, gerade solche zwischen 14 und 18 Jahren, dagegen gewehrt haben, ja sogar dagegen gestreikt haben.

Es ist verwunderlich, dass Schüler nicht blau machen, sondern dass sie streiken, wenn Stunden gekürzt werden (Abg. Kopf: Das ist nicht verwunderlich!), aber ich glaube, das hängt damit zusammen, dass in Österreich sehr viel Geld für Nachhilfestunden aufgewendet wird, dass wahrscheinlich durch die Kürzung von Stunden Leistungen des Unterrichtes quasi nachgekauft werden müssen und dass diese Schüler und Schülerinnen deswegen dagegen protestiert haben. Ich stelle das nur zur Diskussion, das gefällt mir natürlich nicht. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Öllinger.)

Kennen Sie IMST? (Abg. Reheis: Ja!) – IMST ist nicht deine Gemeinde, sondern das ist folgendes Projekt – ich erzähle es Ihnen ganz kurz –: Als man 1997 merkte (Unruhe in Saal), dass die Maturanten in Österreich sehr mäßige Leistungen in naturwissen­schaftlichen und technischen Gegenständen haben, ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ich bitte Sie, der Abgeordneten zuzuhören! Sie hält eine ernsthafte Rede und verdient Aufmerksamkeit.

 


Abgeordnete Heidrun Walther (fortsetzend): Danke, Herr Präsident. – Damals hat sich in Tirol die Initiative IMST gebildet, und zwar heißt das „Innovations in Mathe­matics, Science and Technology Teaching“. Diese Initiative hat sich dazu gegründet, eine nachhaltige Verbesserung gerade in diesen Gegenständen zu erreichen, und war darin auch sehr erfolgreich.

Die Angehörigen dieser Initiative, unter anderem Herr Universitätsprofessor Dr. Kon­rad Krainer und andere Lehrkräfte, die in Tirol Mathematik, Physik und Chemie unter­richten, haben gesagt, dass sie sehr erfolgreich waren. Sie möchten daher doch auch


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