Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 30. Sitzung / Seite 34

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es eine 14-prozentige Steigerung bei Bildung und Wissenschaft und eine 20-prozentige Steigerung bei der Forschung. Man sieht daran, welche Schwerpunkte wir hier setzen! (Abg. Sburny: Nein! Nicht schon wieder! – Abg. Dr. Lichtenberger: Das stimmt ja noch immer nicht! – Abg. Mag. Kogler: Weil Sie Ihre eigenen Gesetze nicht lesen!)

Zur Frage 6:

Ich sage Ihnen ganz offen, dass die Mehrbelastungen, die Sie hier darstellen, für mich ökonomisch wirklich nicht nachvollziehbar sind. Ich kann Ihnen sagen: Wir haben zwei Konjunkturbelebungspakete beschlossen, wir haben die erste Etappe der Steuerreform beschlossen. Die Entlastungen belaufen sich im Jahr 2004 auf 731 Millionen €, im Jahr 2005 auf 968 Millionen €, im Jahr 2006 auf immerhin 1 310 Millionen €.

Sie haben einzelne Beispiele angesprochen. – Ein Beidverdiener-Haushalt – der Mann verdient 1 500 €, die Frau verdient 1 000 € –: Mehrbelastungen zum Beispiel im Kran­kenversicherungsbereich, Mehrbelastungen im Bereich der Energiebesteuerung; Ent­lastungen durch die Steuerreform. Netto bleiben dieser Familie im Jahr 311 € übrig! (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Geh, hör doch auf!) 311 €, die sie von dieser ersten Etap­pe der Steuerreform profitiert – keine 4 €, sondern viel, viel mehr! (Ruf bei der SPÖ: Pro Tag oder pro Jahr?) Das ist uns wichtig! Genau diese Handschrift – für kleine Ein­kommen! – trägt die erste Etappe der Steuerreform.

Was die Frage 7 und die Frage 8 betrifft, so darf ich Ihnen sagen, dass unserer Über­zeugung nach allgemeine Steuersenkungen – und zwar nach allen ökonomischen Theorien, die wir kennen – keinen gezielten Effekt auf die Konjunktur haben. Deutsch­land ist das allerbeste Beispiel dafür. Dort hat man mit Steuerreformen versucht, Kon­junkturpolitik zu machen. Den Effekt, meine Damen und Herren, kennen wir! Null­wachstum in Deutschland, Rekorddefizit, Schuldenexplosion: Das ist der rot-grüne Weg für Deutschland! – Ich sage Ihnen: Das ist der falsche Weg für Österreich (Abg. Eder: Unsinniger Vergleich!) – wir liegen wesentlich besser! (Abg. Eder: Unsinniger Vergleich!)

Wir werden unseren ganz konsequenten Kurs fahren, mit dem wir drei Zielsetzungen verfolgen: ausgeglichener Haushalt über den Konjunkturzyklus (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm), Wachstumspolitik für Österreich und eine nachhaltige Entlastung für unsere Bevölkerung. Das ist der richtige Weg – der richtige Weg für mehr Beschäfti­gung, für mehr Wohlstand und für mehr Wachstum in unserem Land! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Dr. Jarolim: ... grotesk!)

Was die Frage 8, Ihre letzte Frage, betrifft: Wir sehen hier keine prozyklische Steuerre­form 2005, denn Sie müssen ja auch sehen, dass Finanz- und Wirtschaftspolitik euro­paweit koordiniert sind, und insofern sagen alle Studien – AMF, OECD, Europäische Zentralbank, Kommission der Europäischen Union –: Keine schuldenfinanzierten Steuerreformen! – Das, was Sie wollen, führt programmiert in das nächste Sparpaket. Das lehnen wir ab! Wir machen Entlastungen, die leistbar sind, und zwar in einem ganz klar nachvollziehbaren Programm: 2004 erste Etappe, 2005 nächste Etappe. – Ein guter Weg für Österreich! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenrufe der Abgeordneten Gaál, Dipl.-Ing. Kummerer und Bures.)

15.35

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gelangt nunmehr als erster Debattenredner Herr Abgeordneter Dr. Cap. Wunschgemäße und vereinbarte Redezeit: 8 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


15.35

Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Herr Finanzminister! Wenn alles so super war, wie Sie hier gerade zu schildern versucht haben (Abg. Dr. Fekter: Hätten wir in den


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