Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 30. Sitzung / Seite 40

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben heute erlebt, was SPÖ-Wirt­schaftspolitik der Marke „Gusenbauer“ und der Marke „Cap“ ist. Diese Bundesregie­rung, das Kabinett Schüssel II, wird sicherstellen, dass in Österreich die Politik der Verlässlichkeit, die Politik der Berechenbarkeit und die Politik des wirtschaftspolitischen Hausverstandes Platz greift. (Abg. Dr. Fischer: Wieso habt ihr das nicht in einer Entschließung gemacht?)

Daher: Ja zur Steuerentlastung für 2004, die schon beschlossen, jedoch von Ihnen ab­gelehnt wurde! Im Jahr 2005 wird es selbstverständlich den großen Wurf geben, der für Wirtschaft und Arbeit und für den Standort notwendig ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

15.52

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Herr Klubobmann Scheibner zu Wort. Redezeit: 8 Minuten. – Bitte.

 


15.53

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren! (Abg. Dr. Cap: Entschließungsantrag? – Abg. Dr. Fischer: Die Entschließung schon unterschrieben?) Herr Kollege Cap! Herr Präsident Fischer! Bemerkenswert an Ihrer Rede war, dass Sie doch etwas gelernt haben, nämlich von unserem Abgeordneten Max Walch, und zwar den wichtigen Spruch, den er Ihnen hier immer ans Herz legt (Abg. Mag. Wurm: Ihnen aber auch!): Zuerst lesen, dann denken und – in Klammern: – dann erst sprechen!

Richtig zitiert, nur nicht immer eingehalten, Herr Abgeordneter Cap! (Abg. Dr. Cap: Selbstkritik! Endlich Selbstkritik!) Vielleicht ist das erst der zweite Schritt beim Lernen: Zuerst einmal das Sprüchlein auswendig lernen und dann auch verinnerlichen und umsetzen! Würden Sie diesen Spruch nämlich wirklich umsetzen und diese heutige Sondersitzung als Zeichen Ihrer Budget- und Steuerkompetenz darlegen – ohne aller­dings dazuzusagen, was die Inhalte von dieser Kompetenz sind –, dann würden Sie vielleicht draufkommen, dass es anscheinend für Sie gar nicht so einfach gewesen ist, diese Sondersitzung zu diesem Thema zu beantragen. Dem ist ja ein langer Nach­denkprozess vorausgegangen.

Sie selbst haben noch am 8. Juli gemeint, es wäre notwendig, die Causa Grasser zur Grundlage einer Sondersitzung zu machen. (Rufe bei der SPÖ: Auch!) Das geschah dann noch zwei, drei Mal im Juli. Am 21. Juli war Ihr Bundesgeschäftsführer der Meinung, Grasser wäre das wichtigste Thema in diesem Lande, und dazu müsse man im Sommer eine Sondersitzung abhalten. Noch am 23. Juli waren Sie der Meinung, dass die Abfangjäger die Causa prima in diesem Land wären und dass man darüber eine Sondersitzung abhalten müsste. – Der positive Rechnungshofbericht hat Ihnen dann anscheinend gezeigt, dass das doch nicht so gescheit wäre.

Wenige Tage danach kommen Sie plötzlich drauf, dass die Steuerreform so wichtig ist, dass Sie nicht bis zum Beginn der regulären Tagung warten können, sondern jetzt eine Sondersitzung beantragen müssen. Nur, Herr Kollege Cap: Hätten Sie wirklich nachgedacht, dann würden Sie wissen, dass wir Sie nicht dazu gebraucht haben, um über die Steuerreform nachzudenken, auch nicht, um sie umzusetzen, sondern dass es eine wochenlange Diskussion innerhalb und auch außerhalb der Regierung gege­ben hat, auf die Sie sich jetzt draufsetzen. Aber wenn Sie auch spät dazukommen, so haben wir Ihnen wenigstens doch ein Thema für die obligate Sommersondersitzung geliefert. Das ist ja auch nichts Schlechtes, meine Damen und Herren!

Aber von Ihnen und von Ihrer Fraktion brauchen wir keine Belehrungen in der Budget- und Steuerpolitik. Wir wissen, was wir damals, im Jahre 2000, als Ergebnis Ihrer


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