Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 67

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professionell – und dann werden wir es in ganz Österreich statistisch und in der Sache besser haben! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zum Thema Privatisierung. Herr Abgeordneter Gusenbauer, Sie kritisieren heute die Privatisierung, haben jedoch noch vor wenigen Monaten selbst gesagt, der Staat habe in Produktionsbetrieben als Eigentümer nichts verloren. Ich halte das für richtig, dass der Staat dort nichts verloren hat, aber Herr Abgeordneter Gusenbauer, dann bleiben Sie konsequent!

Ich meine, auch die von Ihnen geführte Voest-Debatte muss bewertet werden. Die Voest-Privatisierung ist ein Erfolgsprojekt, die Voest ist österreichisch, die Voest ist ein starkes österreichisches Unternehmen; es gibt einen starken oberösterreichischen Kern in diesem Unternehmen, die größte Mitarbeiterbeteiligung, und zwar mit über 10 Prozent, die in einem Unternehmen dieser Größenordnung überhaupt gegeben ist! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Übrigens: Die Mitarbei­terbeteiligung ist eine Idee der Volkspartei. Sie von der SPÖ lehnen diese Privatisie­rung jetzt ab. (Rufe der Abgeordneten Gaál und Dr. Wittmann: Falscher Zeitpunkt!)

Ich möchte Ihnen hier schon die Frage stellen, die auch Herr Professor Felderer in einem Interview meiner Meinung nach sehr richtig aufgeworfen hat. – Sie von der SPÖ haben gesagt, es ist Ihnen der Kurs, es sind Ihnen diese 32,5 € zu niedrig. Wissen Sie, was Felderer sagt? – Dieser geringe Kursverlust nach einem Plus von 50 Prozent hätte vermieden werden können, wenn die Diskussion nicht so aggressiv, so politisch und wirtschaftsfremd geführt worden wäre. (Abg. Dr. Mitterlehner: Genau! – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Herr Kollege Gusenbauer: aggressiv, politisch, wirtschaftsfremd – das sind die Worte von Professor Felderer. Ich appelliere an die dafür Verantwortlichen in der SPÖ: Keh­ren Sie in der Frage der Privatisierung zurück zum Weg der Vernunft, zu einem Weg, den Sie ja ursprünglich ohnehin eingeschlagen gehabt haben! Wer Sie umgestimmt hat, weiß ich nicht.

Vielleicht geht es Ihnen dabei aber doch um eine Ideologie, die Ihnen von der Vergan­genheit her „nicht ganz fremd“ ist, wie Georg Wailand schreibt. Und ich zitiere Wailand weiter: „Wäre es so, dass Staatsbetriebe besser als privat geführte sind, dann hätten die Sowjetunion, die DDR und auch Kuba zu neuen Vorbildern in der Ökonomie wer­den müssen.“ (Heiterkeit bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Mein Vorbild ist das nicht, sondern mein Vorbild ist das erfolgreiche Unternehmen Voest, das nun von privaten Eigentümern in eine gute Zukunft geführt wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Zur Sicherheitspolitik. Meine Damen und Herren von der SPÖ, Sie sagen, die Sicher­heit ist eines der wichtigsten Güter. – Ja, das unterschreibe ich. Aber dann frage ich Sie: Warum lehnen Sie eigentlich den Kauf der Abfangjäger ab, die doch ein Teil unse­res Sicherheitskonzeptes sind, einer Sicherheit, auf die die Menschen Österreichs An­spruch haben. (Abg. Dr. Gusenbauer: Die Abfangjäger werden Ihnen noch auf den Kopf fallen!) Warum lehnen Sie von der SPÖ eigentlich die militärische Landesverteidi­gung ab? – Ich meine, die Menschen haben das Recht auf Sicherheit, selbstverständ­lich auch auf militärische Sicherheit. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Zum Thema innere Sicherheit. Ich habe mir über die gestrige Diskussion, was das Asylgesetz betrifft, berichten lassen. Und ich frage Sie, Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ: Warum haben Sie verhindert, dass es noch vor dem Sommer eine Be­schlussfassung eines notwendigen, eines modernen und korrekten Asylgesetzes gege­ben hat? (Abg. Dr. Gusenbauer: Weil es schlecht ist! – Abg. Gaál: Weil es menschen­verachtend ist! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


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