Meine
Damen und Herren! Heuer schätzt man den Ernteausfall auf rund 300 Millionen €,
und besonders dramatisch ist die Situation im Grünland. Trockenheit, Futterknappheit,
Viehverkauf sind die Folge. Gesamt gesehen gibt es in Österreich in etwa
15 Prozent weniger Ertrag.
Bei
Ackerbau gibt es eine teilweise Versicherung. Ich sage bewusst „teilweise Versicherung“,
denn bei 100 Prozent Trockenschaden kann der betroffene Grundbesitzer, der
betroffene Landwirt zirka 20 Prozent an Entschädigung für den entstandenen
Schaden erhalten. Im Grünland – und das ist nicht nur in Österreich
so – gibt es in Europa, in Gesamteuropa keine Möglichkeit, einen derartigen Schaden zu versichern. Es wird ja
sehr oft die Frage gestellt wird: Warum schließt denn der Bauer keine Versicherung
ab? Das würde er gerne tun, aber bis jetzt gibt es keine nachvollziehbaren
Parameter, um eine derartige Schadensschätzung, -beurteilung im Grünland auch
auf gesicherter, fundierter Basis vornehmen zu können. Ich danke jedoch dem Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft, das mit der Bundesanstalt Gumpenstein ein
Versuchsprojekt gestartet hat, um dieser Problematik in Zukunft vielleicht Herr
zu werden.
Meine
Damen und Herren! Was ist die Auswirkung des heurigen Jahres? – Nicht nur
in Österreich gab es diese dramatischen Schäden, diese Dürre, sondern auch in
Tschechien, in der Slowakei, in Ungarn, in der Ukraine und in Russland.
Exportländer, die bisher massiv exportiert haben, werden wahrscheinlich
importieren müssen. Die Getreidebestände der Europäischen Union sind
dramatisch zurückgegangen, und zwar auf den niedrigsten Stand seit
40 Jahren.
Jetzt
frage ich mich, ob es immer gerechtfertigt war, von Überschuss zu reden. Wenn
nämlich noch ein derartiges Jahr oder ein zweites solches Jahr folgen würde,
dann – obwohl ich den Teufel nicht an die Wand malen will – könnten
unter Umständen Probleme bei der Versorgung auftreten, was ich mir wirklich
nicht wünsche. Daher sollten wir sorgsam auch mit ausreichenden Lagerbeständen
umgehen.
Meine
Damen und Herren! Es ist auch in diesem Bereich notwendig, eine Reserve aufzubauen
und eine Sicherstellung zu garantieren, und das nicht nur den Bauern vorzuschreiben,
sondern nachhaltig auch Lagerbestände aufzubauen, damit es nicht zu derartigen
Problemen kommen kann.
Hervorzuheben
ist, dass diese Vorlage im Finanzausschuss
einstimmig beschlossen wurde, und dafür
danke ich allen Fraktionen. Letztlich wird in schwierigen Situationen bewiesen,
dass man zusammensteht, dass man einander hilft, so wie dies auch im letzten
Jahr im Falle des Hochwassers war.
Interessant ist, meine Damen und Herren, dass hier
3 Millionen € seitens des Bundes und dieselbe Summe seitens der
Bundesländer zur Verfügung zu stellen ist. Ich danke dem Land Oberösterreich,
das angekündigt hat, wenn notwendig, mehr zur Verfügung zu stellen. Da zeigt
sich wiederum, wie positiv die Politik ist, die in diesem Bundesland gemacht
wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Verehrte Damen und Herren! Sichergestellt ist auch,
dass nur derjenige, der Futter zukauft und über Rechnungen verfügt, also
nachweisen kann, dass er Raufutter aufgekauft hat, einen Entschädigungsbetrag
erhält. Dieser beträgt pro Hektar mindestens 150 €, pro Betrieb maximal
3 000 € – dies, damit auch Bedenken, die dahin gehen könnten,
dass sehr oft die Großbetriebe wieder abkassieren würden, also sozusagen jene
sind, die es sich richten können, zerstreut werden.
Insgesamt werden wir uns in gemeinsamer Arbeit überlegen müssen, wie man eine vernünftige Ernteversicherung auch für Trockenschäden im Grünlandgebiet erreichen könnte. Dafür wird uns die Arbeit der Bundesversuchsanstalt Gumpenstein sicher wert-