Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 128

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bis 65 im Klassenzimmer stehen. Aber wer verzichtet freiwillig auf Bezüge, die bei einem Wechsel in diesem Alter sonst nirgends zu erzielen sind?

Bei den LehrerInnen besteht eine Differenz zwischen Einstiegs- und Höchstbezug von 242 Prozent – das ist international absolut einzigartig. Einige Länder wie Dänemark, Australien oder England haben bereits wesentlich flachere Gehaltskurven mit einer Steigerung von etwa 40 % eingeführt. Im Volksschulbereich verdienen dänische Lehre­rInnen am Ende überhaupt nur 10 % mehr als zu Beginn.

Die österreichischen Universitäten leiden unter akuten Finanzierungsproblemen.

Das Uni-Budget für 2003 liegt um 100 Mio. Euro unter dem des Vorjahres. Die Zahlen des Finanzministers sprechen für sich: So standen den Unis 2002 1.737 Mio. € zur Verfügung. Der Bundesvoranschlag betrug zwar etwas weniger, jedoch kamen noch Mittel aus der Universitätsmilliarde dazu. Im Jahr 2003 wird es keine Universitätsmil­liarde mehr geben und im Bundesvoranschlag sind nur mehr 1.630 Mio. € budgetiert.

Die Entwicklung des Universitätsbudgets ist also rückläufig und liegt in Österreich weit unter dem OECD-Durchschnitt. Machte das Hochschulbudget 1999 noch 1,22 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus, so sind es 2003 nur noch knapp 1,1 Prozent. Im Vergleich dazu beträgt das Hochschulbudget im OECD-Durchschnitt 1,6 Prozent, in den USA sogar 2,5 Prozent vom BIP.

Laut Berechnungen der Rektorenkonferenz vom 13. Juni 2003 fehlen den Universitä­ten für heuer mindestens 35 Mio. €, um den laufenden Betrieb zu gewährleisten:

ca. 12 Mio. durch Implementierungskosten des Universitätsgesetzes (UG) 2002, davon etwa 4-5 Mio. für die Ausgliederung der Medizinischen Fakultäten

ca. 6 Mio. wegen steigender Aufwendungen im Personalbereich

18,7 Mio. wegen der 3%-Bindung der Ermessensausgaben

Am 11. Juli 2003 fand im Parlament ein „Runder Tisch“ mit Universitätsrektoren statt, um die dramatische finanzielle Situation der österreichischen Universitäten zu erörtern. Dabei wurde festgestellt, dass es Budgetkürzungen um 6 % und Kürzungen bei den frei verfügbaren Mitteln um bis zu 15 % gibt. In zahlreichen Universitätsbauten sind neue Ersteinrichtungen notwendig, die Ausführung ist mangels gesicherter Finanzie­rung aber bisher nicht möglich.

Minister Grasser sprach in seiner Budgetrede von einer Verdoppelung des Universi­tätsbudgets zwischen 1999 und 2004. Konkrete Strategien, dieses Ziel zu erreichen, blieb Grasser – und mit ihm die gesamte Bundesregierung – allerdings ebenso schul­dig, wie der Nachweis entsprechender Budgetzahlen, die ein solches Ziel zumindest plausibel machten. In den publizierten Übersichten und Grafiken der Budgetrede Grassers fehlen zur Verdoppelung des Uni-Budgets 543 Mio. €.

Die von BM Grasser verkündete Steigerung des gesamten Bildungsbudgets von 8,2 Mrd. auf über 9 Mrd. Euro resultiert aus einer Neugestaltung des Wissenschafts­budgets. Durch die ab 2004 geltenden Globalbudgets wird der Großteil der Hochschul­lehrerInnen über die Ämter der Universitäten budgetiert. Die dafür notwendigen 733 Mio. € wurden vom ehemaligen BM:ÖLS (Ausgaben) ausgebucht und an die Uni­versitäten transferiert, wo sie im Budget nun als Einnahmen aufscheinen. Die vollmun­dig angekündigte Erhöhung erweist sich als Nullsummenspiel. Die tatsächliche Erhö­hung beträgt lediglich 37 Mio. Euro.

Die Situation ist auch deshalb problematisch, weil der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) mit einem im Vergleich zum Vorjahr um 20 % ge­ringerem Budget dotiert wurde. Der FWF stellt die wichtigste Forschungsfinanzierungs-


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