ten, Sie wollen Zwangsganztagsschulen
über ganz Österreich etablieren. Meiner Meinung nach ist das der falsche
Weg!
Wir werden jedenfalls mit der erweiterten Kinderbetreuung versuchen, bis 2006 zusätzlich 10 000 Betreuungsplätze an den Schulen zu schaffen, was einer Erhöhung um 20 Prozent gleichkommt.
Ich werde die dafür Verantwortlichen, die
Gemeinden und die Länder, zu einer Gesprächsrunde einladen. Wir werden eine
Statuserhebung machen, dann den Bedarf erheben, und wir werden
selbstverständlich von Bundesseite die notwendigen Finanzierungen – das
sind fünf Unterrichtsstunden pro Gruppe, die betreut wird, zehn Betreuungsstunden –
in den Budgets 2005 und 2006 vorsehen, denn unsere Kinder haben es sich
verdient, dass sie die beste Betreuung bekommen – entweder durch die
Familie oder durch die Schule! (Beifall
bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Meine Damen und Herren! Auch die
Behauptung, die von Ihnen ständig aufgestellt wird, dass bei uns Kinder aus
sozial schwächeren Familien keine Chancen hätten, ist einfach falsch. Lesen Sie
die OECD-Studie! Dort steht zu lesen, dass in den nordischen Ländern, aber
auch in Österreich der Zusammenhang zwischen familiärem Wohlstand und der
Schülerleistung verhältnismäßig schwach ist. (Abg. Sburny: Es kann immer noch schlimmer sein!)
Natürlich liegt uns alles daran, den
Schülern, die nicht so gute Startbedingungen haben, zu helfen: mit
differenziertem Unterricht, mit Förderstunden. Ich darf Sie darauf hinweisen,
dass 15 Prozent aller Dienstposten im Schulbereich für den Bereich der
Förderleistungen zur Verfügung gestellt werden. In dieser Weise fördern wir die
jungen Menschen, die es etwas schwerer im Leben haben, die sich etwas schwerer
tun. (Beifall bei der ÖVP.)
Zu Ihren weiteren Ausführungen, wo Sie einen Rückgang an Bildungsinnovation in Österreich und einen Rückgang an Investitionen in Bildung beklagen, möchte ich Ihnen sagen: Ich bitte Sie wirklich, einmal die OECD-Studie zu lesen!
Wir geben für den Primarschulbereich, das heißt, für die Volksschulen, jährlich 6 500 $ aus. Im OECD-Durchschnitt sind es 4 300 $. Ja bitte, wer gibt denn da mehr aus? Das ist doch eindeutig: Österreich gibt mehr aus!
Wir geben für die 10- bis 14-jährigen Schüler jährlich 8 500 $ aus. Im OECD-Durchschnitt sind es 5 900 $. Dieser liegt also weit darunter!
Im tertiären Bereich geben wir pro Student 10 851 $ aus. Im OECD-Durchschnitt sind es 9 571 $. Wir liegen also überall über dem OECD-Durchschnitt. Das heißt: Wir investieren viel in unsere Schulen, in die Bauten, in die Lehrerausbildung und in die Qualität an den Schulen.
Eine ganz besondere Aufgabe der Zukunftskommission wird es sein, Leistungsstandards zu definieren, damit wir eben allen jungen Menschen die richtigen Chancen geben, damit wir wissen – nach der 4. Klasse Volksschule, nach der 4. Klasse Hauptschule, nach dem Gymnasium –, auf welche Leistungen, auf welches Niveau sich die Eltern und die Kinder verlassen können.
Meine Damen und Herren! Was den Bereich der
Universitäten und der Forschung betrifft, so ist es wirklich traurig, dass Sie
da manche Dinge einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Ich betone: Es wurde
in Österreich noch nie so viel für Forschung ausgegeben wie in
diesem Jahr! (Beifall bei der ÖVP und den
Freiheitlichen.)
Ich will das auch gerne mit Zahlen belegen: 1993 wurden 2,3 Milliarden € für Forschung ausgegeben, jetzt, zehn Jahre später, sind es 4,3 Milliarden €. Wir haben Enormes investiert. Wir werden den Nationalfonds schaffen, von wo nochmals Gelder in die