15 Millionen
für die Implementierung und für den Stau im Personalbereich schon gesagt, dass
es möglich sein wird, die Lehre so wie im Vorjahr anzubieten.
Rektor Winckler
sagte mir auf die Frage betreffend die Reinigungsverhältnisse, dass Prioritäten
gesetzt wurden. Das erachten wir für richtig. Die Sommerreinigung war eine
zumutbare Regelung: Die Leute nehmen Urlaub, sind forschungsmäßig auswärts und
nicht anwesend. (Abg. Broukal: Da gab es Verringerungen!) Herr Kollege Broukal! Ich
bin 20 Jahre an der Universität beschäftigt, und ich will Ihnen nicht
sagen, wie oft ich selbst schon vor Jahren Hand angelegt, Vorhänge abgenommen
und selbst gewaschen habe. (Abg.
Mag. Posch: Das entspricht
nicht dem Humboldt’schen Bildungsideal!) Es geht nicht darum, dass die
Dinge so viel schlechter geworden sind. Es entspricht dies nicht dem
Humboldt’schen Bildungsideal, das ist richtig, so war es aber auch schon unter
Kreisky und Scholten und anderen Ministern, wenn Sie sich erinnern wollen!
Meine Damen und
Herren! Lassen Sie uns mit Blick auf die Zukunft sagen, was an dieser
Fragestellung und an diesem Antrag dringlich ist: Das hat ein wenig mit dem
turnusmäßigen Auftakt am Beginn des Herbstes zu tun. Ich freue mich, dass von
den 600 Millionen an Forschungsgeldern, die in Aussicht gestellt sind, die
versprochenen Teile schon eingelöst wurden. (Abg.
Dr. Cap: Das ist eine
resignative Rede!) Der FWF hat am Wochenende klargestellt, dass mit den
zusätzlichen Mitteln für den Forschungsfonds auch die wesentlichsten
Druckstellen beseitigt sind und dass die Universitäten mit dem neuen
Personalrecht freie Hand haben, junge Forscherinnen und Forscher ihrer Wahl
anzustellen und unter dem Schutz des Angestelltenrechtes zu beschäftigen, der
zum Teil größer ist als nach dem Vertragsbedienstetenrecht, welches das
Angestelltenrecht des Bundes war. (Abg.
Dr. Cap: Sie haben nichts mehr
vor, Sie wollen nichts, Sie haben kein Ziel!)
Meine Damen und
Herren! Die Lehre an den Universitäten ist gesichert, das gibt der Rektorenchef
zu. Ich frage mich daher, warum es am Institut für Soziologie in Wien einen
Engpass gibt und dort angeblich nur 30 Stellen für Seminaranwärter
angeboten werden. Da kann etwas nicht stimmen! Das muss an der lokalen
Organisation der Verhältnisse liegen! (Abg.
Dr. Cap: Ihre Rede ist fast
schon depressiv!)
Meine Damen und
Herren! Ich meine, wir sollten aufhören, die Universitäten in eine Armseligkeit
zu reden und so zu tun, als würden hier fast Nachkriegsbedingungen herrschen!
Ich kenne Universitäten in Europa, auch in Amerika, und es gibt prächtigere,
aber es gibt auch viel, viel bescheidener ausgestattete. Die Motivation hängt
wohl nicht davon ab, ob man eine besonders luxuriöse Ausstattung anbieten kann,
sondern davon, inwieweit ein bestimmter Forscher- und Neugiergeist und eine
bestimmte akademische Haltung an den Instituten unter autonomen Bedingungen
entwickelt werden können und an die Jugend weitergegeben werden können. (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)
Ich bin sehr froh
darüber, dass es in der nächsten Zeit dank der Unterstützung des Ministeriums
und der Frau Minister gelingen wird, unter dem Programm ASCINA, das vom
Ministerium für Wissenschaft finanziert wird, mit außereuropäisch tätigen österreichischen
Forscherinnen und Forschern Kontakt aufzunehmen, Reisestipendien zu
finanzieren, Kontaktprogramme zu erstellen und die Kontakte zu verstärken. Das
ist keine billige Rückholaktion, sondern eine Einladung, mit jenen
Forscherinnen und Forschern Kontakt aufzunehmen, die keine Österreichflüchter
waren, sondern die einfach die Chance, sich im Ausland umzusehen und zu
etablieren, genutzt und dort Forschungserfahrungen gemacht haben.
Meine Damen und Herren! Ich glaube, wir sollten aufhören, nur in pseudointellektuellen Sprachanalysen Texte, die aus dem Ministerium oder sonst woher kommen, zu kriti-