große Versiegelung von Flächen mit Straßen, Parkplätzen und ähnlichen Anlagen haben. Und das wiederum bewirkt, dass Wasser nicht mehr abfließen, dass Wasser auch im Grundwasser nicht gebunden werden kann. Gleichzeitig bewirkt die Bautätigkeit bei den Verkehrswegen eine großflächige Entwässerung, weil das wie eine Drainage wirkt.
Zusätzlich haben wir Probleme mit dem Wasser, das mit Tausalz verunreinigt ist. Laut Umweltbundesamt müssen 27 Prozent aller österreichischen Grundwasservorkommen als gefährdet angesehen werden; in Niederösterreich und dem Burgenland sind es sogar 58 Prozent. Dem Wassergütebericht habe ich entnommen, dass dies auch genau jene Bereiche sind, die in Österreich besonders vom biologischen Gütebild der Fließgewässer her gefährdet sind.
Das heißt, wir haben gleichzeitig viele
Auswirkungen einer einzigen Ursache, nämlich dieser Klimaänderung, auf die wir
nicht reagieren wollen. Das ist so ähnlich wie bei der Atomkraft: Bevor nicht
etwas ganz Katastrophales passiert, das viele Millionen Menschen betrifft,
werden keine Schritte unternommen. Für die pazifischen Inselstaaten, die auch
WTO-Mitglieder sind, wird es sich dann womöglich nicht mehr ausgehen. Sie
liegen nur fünf Meter über dem Meeresspiegel, haben ihren Protest bei den USA
angemeldet, weil diese dem Kyoto-Protokoll nicht beigetreten sind. Aber ich
fürchte, bis die USA und auch wir, die anderen Industriestaaten, eingesehen
haben, dass eine Änderung unserer Politik dringend notwendig ist, wird es für
diese Inselstaaten leider zu spät sein. (Beifall
bei den Grünen.)
18.35
Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Hagenhofer. – Bitte.
18.35
Abgeordnete Marianne Hagenhofer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Auch ich möchte mich mit der Form beziehungsweise mit der Art der Entschädigung, da im Speziellen mit der Raufutterentschädigung, also für das entfallene Raufutter, auseinander setzen.
Kollege Auer hat heute gesagt, es seien alle geschädigt worden – und das stimmt! Die Frage für mich und für viele betroffene Bauern, mit denen ich sprechen konnte, war, wie stark die Betroffenheit war. In Oberösterreich gibt es meinen Informationen nach Gebiete, wo immer schon Futter zugekauft werden musste – und das ohne Dürrekatastrophe. Jetzt aber kommen die Bauern in allen Gebieten Oberösterreichs, in denen der zweite und dritte Schnitt auf Grund der Dürre völlig entfallen ist, mit dem Förderungsgeld für den Futterzukauf nicht aus, sondern müssen Viehbestand verkaufen.
Daher, Herr Staatssekretär Finz, stellt sich für mich die Frage, wie man in Zukunft ein anderes Modell finden kann, und zwar schwebt mir da ein Modell vor, bei dem es um die Stärke der Betroffenheit geht. Wie gesagt: Der eine kann mit 20 oder 30 Prozent an Förderung auskommen, für einen anderen kann das aber existenzgefährdend sein – ein geteiltes System also, in dem Förderungen nach tatsächlicher Betroffenheit ausbezahlt werden, sodass die Bauern nicht gezwungen sind, Viehbestand zu verkaufen.
Herr Staatssekretär, ich würde auch noch
bitten, dass wir in Hinkunft bei Naturkatastrophen Zwischenberichte über den
Stand der Zahlungen beziehungsweise über die noch aushaftenden Zahlungen
erhalten, damit wir alle miteinander darüber informiert sind, wie die Situation
der betroffenen Landwirte aussieht – und vor allem, welche finanziellen
Mittel hiefür sozusagen aus anderen Bereichen flüssig gemacht werden
müssen. – Danke schön. (Beifall bei
der SPÖ.)
18.38