Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 113

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Meine Damen und Herren! Wie hält es eigentlich der Finanzminister? Ist er ein Vorbild? Ein Vorbild an Sparsamkeit? Ein Vorbild an Rechtschaffenheit? Ein Vorbild an Ge­setzestreue? Und ganz grundsätzlich: Was kann er? (Abg. Mag. Wurm: Fesch ist er!) Was kann er nicht? Was leistet dieser Finanzminister? Was leistet er sich? Was kann er also nicht? (Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vorsitz.)

Er kann nicht rechnen und zusammenzählen. Zum Beispiel sein nicht gemeldetes Aktienbündel: Da hat er sich um die „Kleinigkeit“ von 51 000 € verzählt, der Herr „Kleinstaktionär“.

Er kann auch nicht immer „plus“ und „minus“ auseinander halten. Wir erinnern uns alle mit Schaudern an die Budgetrede, die Herr Präsident Khol so brillant gefunden hat.

Und: Er hat Schwierigkeiten beim Ausfüllen von Formularen, das muss auch gesagt werden.

Was kann er dagegen gut, der Herr Finanzminister? – Er kann sehr gut für Eigen­werbung Steuergeld beim Fenster hinausschmeißen, zum Beispiel für ein Inserat in der „Financial Times“, um schlappe 812 000 S seinerzeit.

Was kann er noch gut? – Er kann sehr gut schlechte Berater beschäftigen. Um sage und schreibe 27 Millionen € kann das dieser Finanzminister, meine Damen und Herren!

Und er kann sehr gut eine Roadshow veranstalten, um 2,2 Millionen €.

Aber, meine Damen und Herren, die FPÖ hat ja ursprünglich zugesagt, sie werde all das untersuchen, und wir können ja optimistisch sein, was den Untersuchungs­aus­schuss-Antrag betrifft.

Im Rechnungshofausschuss hat Staatssekretär Morak seine bescheidene Schauspiel­kunst eingesetzt und sich ungemein darüber aufgeregt, dass die Werbeausgaben der vorvorigen Regierung, nämlich der Regierung Klima, so hoch waren. – Herr Staats­sekretär Morak! Ich sage präventiv dazu: Das haben SPÖ und ÖVP beschlossen. Die SPÖ und die ÖVP haben da geworben, und es sind natürlich die Gesichter der ÖVP-Politiker mitbeworben worden.

Was kann die Konsequenz sein, wenn man etwas als schlecht empfindet? – Dann kann man es ja nicht noch ärger weitertreiben! Das ist doch der Punkt. Natürlich ist Regierungswerbung auch früher betrieben worden, aber, meine Damen und Herren, eine Verhöhnung der Bevölkerung per Inserat, das hat es vorher nie gegeben! (Der Red­ner hält eine Tafel in die Höhe, auf der ein Inserat mit dem Titel „Unfallrenten ab 1.1.2004 steuerfrei“ und Fotos von Bundesminister Mag. Haupt und Staatssekretärin Haubner zu sehen ist.)

Wenn man sich vor Augen führt, dass sich hier Parteivorsitzender Herbert Haupt und die Parteichefin Ursula Haubner – oder was halt gerade tagesaktuell sein mag – per In­serat dafür loben lassen, dass sie ein Versprechen eingelöst und die Unfallrenten­be­steuerung aufgehoben hätten, dann ist das das Letzte, meine Damen und Herren!

Wie Sie wissen hat die blau-schwarze Bundesregierung ...

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter! Wir sind jetzt um 15 Uhr angelangt. Ich unterbreche daher Ihre Rede, um die verlangte Behandlung einer Dringlichen An­frage gemäß der Geschäftsordnung aufrufen zu können. (Abg. Dr. Kräuter: Ich möchte nur den Satz zu Ende ...!)

Sie können den Satz beenden, und dann rufe ich die Dringliche Anfrage auf.

 


Abgeordneter Dr. Günther Kräuter (fortsetzend): Richtig ist, dass die blau-schwarze Regierung das eingeführt hat und dass die SPÖ das erfolgreich bekämpft hat. Dass


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