Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 34. Sitzung / Seite 212

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Da mich Herr Abgeordneter Broukal gerade so interessiert anschaut, möchte ich auf seine Attacke in der vergangenen Sitzung des Verkehrsausschussees, und zwar ge­genüber Herrn Staatssekretär Kukacka, zu sprechen kommen: Abgeordneter Broukal ist im Ausschuss mit, wie ich glaube, wirklich sehr sonderbaren Vorwürfen und fal­schen Behauptungen ins Feld gezogen und musste sich letztlich beweisen lassen, dass er mit falschen Behauptungen argumentiert hat.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, dass es wichtig wäre, hier die Emotionen ein bisschen heraus zu nehmen und doch auch bei der Sachlichkeit zu bleiben. Darum bitte ich Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPÖ und auch von den Grünen, denn ich meine, dass wir nur so eine Reform zustande bringen können, die letztlich Not und uns allen gut tut!

Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Opposition, es geht uns nicht, wie Sie immer wieder behaupten, um eine Zerschlagung der ÖBB. Ganz im Gegenteil! Und ich glaube, wir alle wollen eine bessere Bahn. (Abg. Gradwohl: Herr Kukacka auch?) Ich als Burgenländer möchte jetzt für alle Grenzgebiete sagen: Wir brauchen auch mehr Bahn, denn das, was wir an grenzüberschreitenden Bahnübergängen oder Bahn­geleisen zurzeit haben, ist sehr, sehr dürftig.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte an einem Beispiel aus dem Bur­genland erklären, was ich meine, und ich möchte in diesem Zusammenhang die ver­schiedenen Strukturen aufzeigen.

Wir haben, wenn es gut geht, im mittleren und südlichen Burgenland insgesamt gerade etwa 50 Bahnkilometer. Es sind dies im Bezirk Jennersdorf eine Strecke von 15 Kilo­metern und die Verbindungsstrecke Graz – Budapest, und zwar ohne irgend welche Bahnschranken et cetera. Im Bezirk Güssing gibt es seit 80 Jahren keinen Bahn­kilometer; im Bezirk Oberwart gibt es eine Stichbahn von 20 Kilometern und im Bezirk Oberpullendorf eine von 20 Kilometern. Wir alle zahlen aber natürlich an den Defiziten der Bundesbahn kräftig mit.

Im nördlichen Burgenland zum Beispiel haben wir die private Raab–Ödenburger–Eben­furter-Eisenbahn. Bei dieser Raaber-Bahn versteht man es vorzüglich, den Bedarf der Pendler aus dem Neusiedler Bezirk und teilweise auch aus Eisenstadt zu decken. (Abg. Gaál: Seewinkel!) Dieses Bahnunternehmen hat aber zum Beispiel auch ein Übereinkommen mit dem Hamburger Hafen und wickelt den Containerverkehr privat­wirt­schaftlich ab. Diese Bahn besorgt von Wels nach Ödenburg die „rollende Land­straße“ und hilft der Wirtschaft viele Ökopunkte sparen. Mit einem Wort: Es ist dies ein Bahn mit modernen, flexiblen Strukturen; man ist in diesem Unternehmen ideenreich und hat es auch verstanden, die Unterstützung des Landes zu bekommen.

Ich glaube, dass genau hier der Unterschied liegt – im Burgenland sehen wir das ja ge­radezu klassische Beispiel dafür –: Mit neuen Ideen, neuen Strukturen und einer neuen Philosophie kann eine Bahn profitabel und vernünftig geführt werden. Darum geht es uns, und dieser Aufgabe müssen wir uns unterziehen! Ich darf Sie bitten und einladen, dass wir diesen Weg zu gehen versuchen! Dann werden auch diese internationalen Übereinkommen, die wir heute beschließen, einen Sinn haben. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

21.07

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Abgeordnete Bayr. Wunschgemäß 5 Minuten Redezeit. – Frau Abgeordnete, Sie sind am Wort.

 


21.07

Abgeordnete Petra Bayr (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Der Staat ist für die Infrastruktur eines Landes verantwortlich, und


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