Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 35. Sitzung / Seite 33

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Redezeit, weiters je eine Wortmeldung pro Fraktion zu 7 Minuten und anschließend noch einmal der Herr Bundesminister für Inneres mit einer Redezeit von 7 Minuten.

Die restliche Redezeit bis 13 Uhr wird vom Vorsitz führenden Präsidenten auf die vier Fraktionen in der Weise verteilt, dass noch alle Fraktionen gleichmäßig zu Wort kommen. Tatsächliche Berichtigungen werden nach 13 Uhr aufgerufen.

Wir kommen sogleich zur Abstimmung, denn das Hohe Haus hat über diese Redezeit zu entscheiden.

Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Vorschlag zustimmen, um ein Zeichen. – Das ist einstimmig angenommen. Wir werden daher so vorgehen.

1. Punkt

Bericht des Ausschusses für innere Angelegenheiten über die Regierungsvor­lage (120 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Asylgesetz 1997 (AsylG-Novelle 2003), das Bundesbetreuungsgesetz, das Bundesgesetz über den unabhängigen Bundesasylsenat und das Meldegesetz geändert werden (253 und Zu 253 d.B.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen nun zum 1. Punkt der Tagesordnung.

Berichterstatter ist Herr Abgeordneter Schöls. Zum Vorbringen einer Berichtigung erteile ich ihm das Wort.

 


Berichterstatter Alfred Schöls: Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich bringe folgende Druckfehlerberichtigung betreffend den Ausschussbericht 253 der Beilagen vor: Im Artikel I § 32 Abs. 2 wird nach der Zahl „§ 5“ das fehlende Wort „im“ eingefügt. – Danke.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Vielen Dank, Herr Berichterstatter.

Wir gelangen nun zur Debatte.

Als erster Debattenredner hat sich Herr Abgeordneter Mag. Posch zu Wort gemeldet. Redezeit: 10 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Mag. Posch platziert auf dem Rednerpult einen Pappaufsteller, auf dem ein verkleinertes Plakat der „Volkshilfe“ mit dem Konterfei Bruno Kreiskys angebracht ist, unter dem zu lesen steht: „Flüchtling, 1938: überlebt, 2003: ?“)

 


10.57

Abgeordneter Mag. Walter Posch (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Das vorliegende Plakat von Bruno Kreisky soll verdeutlichen, dass Kreisky 1938 ein Flüchtling war, der vor den Nationalsozialisten geflüchtet ist, in Kopenhagen um politisches Asyl angesucht und zu den Leuten dort gesagt hat: Wenn Sie mich jetzt zurückschicken, liefern Sie mich den Leuten aus, denen ich gerade ent­kommen bin. – Das möchte ich vorausschicken, weil niemand, wie es in dieser Aktion der Volkshilfe heißt, leichtfertig seine Heimat verlässt, niemand sich gerne von seiner Familie trennt und niemand gerne freiwillig Flüchtling ist. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Herr Präsident! Hohes Haus! Mit dieser Vorlage setzt die Regierungskoalition be­wusst – ich sage „bewusst“ – ihre Praxis fort, Gesetze ungeachtet der Verfassung und der völkerrechtlichen Verpflichtungen Österreichs zu beschließen. So werden Asylge­setz und Bundesbetreuungsgesetz wie jene anderen 43 von insgesamt 62 bisher beim Verfassungsgerichtshof angefochtenen Gesetze dieser Regierung als verfassungs­widrig aufgehoben werden. 43 von insgesamt 62 bisher beschlossenen Gesetzen wurden vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben!

 


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