Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 35. Sitzung / Seite 76

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Meine Damen und Herren! Damals waren wir arm, aber wir haben trotzdem unser Letztes gegeben. Wie es der Zufall so will, jährt sich heute dieser Tag. Der 23. Okto­ber – 1956! – ist der ungarische Nationalfeiertag, und dieser Tag wird heute gefeiert, weil 180 000 Menschen damals in zwei Nächten das Land verlassen mussten.

Meine Damen und Herren! Mit diesem Gesetz werden auch die karitativen Organisa­tionen enteignet. Eine zusätzliche tragische Auswirkung ist, dass die Vertrauensbasis zwischen den NGOs und dem Staat total zerstört wird. (Abg. Neudeck: Non-profit-Organisationen sollen auch kein Eigentum haben!)

Herr Bundesminister! Wo ist die christlich-soziale ÖVP? (Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie wissen doch nicht einmal, was „christlich-sozial“ ist! – Abg. Gaál: Das ist ja unerhört! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Ich weiß es, Frau Partik-Pablé! Ich weiß es! Wenn Sie von Ihren eigenen Institutionen wie Caritas und Diakonie kritisiert werden, gibt Ihnen das nicht zu denken? Gilt für Sie die Erklärung der Menschenrechte nicht?

Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien! Herr Bundesminister! Ich möchte nicht glauben, dass bei Ihnen dort, wo wir ein Herz haben, ein Stein sitzt! (Bei­fall bei der SPÖ und den Grünen.)

13.31

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer weiteren tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Mag. Hoscher zu Wort gemeldet. – Herr Abgeordneter, Sie kennen die gesetzlichen Regelungen. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen. – Abg. Krainer: Zuhören!)

 


13.32

Abgeordneter Mag. Dietmar Hoscher (SPÖ): Sehr geehrter Präsident! Herr Klubob­mann Scheibner (Abg. Scheibner: Dass ihr die Opfer da missbraucht für eure Partei­politik!) – dessen Zwischenruf ich noch abwarten darf – hat vorher behauptet, ich würde ein von einer karitativen Organisation subventioniertes Leibchen tragen.

Ich berichtige tatsächlich: Selbstverständlich ist dieses Leibchen bezahlt. (Abg. Dr. Partik-Pablé: 15 €!) Der Kaufpreis liegt – wie Sie wissen dürften – erheblich über den Produktionskosten. Daher ist die Subvention umgekehrt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Von wem? Wer hat es vorfinanziert? Wer hat es drucken lassen? – Abg. Scheibner: Ist es die Aufgabe der „Volkshilfe“, für euch Leiberl zu pro­duzieren? – Zwischenruf des Abg. Krainer.)

13.32

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Stadler zu Wort. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte. (Abg. Neudeck: Die neuen Leiberl macht mit Kapuzen, das passt euch besser! – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ und Freiheitlichen. – Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.) Ich bitte um Aufmerk­samkeit für die Rednerin!

 


13.33

Abgeordnete Astrid Stadler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren im Hohen Haus! (Rufe und Gegenrufe zwischen Abg. Krainer und Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Krainer! Sie sitzen auf einem Platz, der nicht der Ihrige ist, und Sie stören die Rednerin. – Ich erteile Ihnen einen Ord­nungsruf. (Rufe der Empörung bei der SPÖ.)

 


Abgeordnete Astrid Stadler (fortsetzend): Danke, Herr Präsident! – Ich darf kurz zum Entschließungsantrag der Grünen Stellung nehmen. Es ist keine der Damen im Raum, also scheint es, dass sie die Asyldebatte vielleicht doch nicht so sehr interessiert. (Abg.


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