Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 58

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Abgeordneter Mag. Wilhelm Molterer (fortsetzend): Sie schaden dem Standort, Sie schaden den Mitarbeitern (Abg. Silhavy: Sie schaden den Menschen mit dieser Poli­tik!), und Sie schaden den Österreichischen Bundesbahnen. Wir gehen einen anderen Weg: Wir bieten Zukunft für das Land und für die Bahn. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Mandak: Sie schaden ihr nicht, Sie machen sie kaputt! – Abg. Mag. Posch: Mit dieser Rede haben Sie sich selbst geschadet!)

11.28

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt als nächster Redner Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen. Gleiche Redezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


11.28

Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Molterer, im Interesse des Parlaments und im Interesse der Abgeordneten der Opposition: Sie haben den Zuschauern und den Zuhörern gegen­über den Eindruck vermittelt, dass es längst schriftliche Unterlagen über diese so genannte Wachstumsinitiative der Bundesregierung gibt. Das war der Eindruck, der entstehen musste. (Abg. Mag. Molterer: Nicht „längst“; seit gestern!) Ich möchte nur auf Folgendes hinweisen: Diese Regierungsvorlage, auf die Sie sich offenbar be­ziehen – 313 der Beilagen, benannt „Wachstums- und Standortgesetz 2003“ –, habe zumindest ich – ich nehme an, es geht allen meinen KollegInnen im grünen Klub und allen KollegInnen bei den Sozialdemokraten so – erst heute früh erhalten, bitte schön. Heute früh! (Abg. Mandak: Das ist der Unterschied, Herr Molterer!)

Sie werden das natürlich schon eine Zeit lang kennen. Sie kennen die Aussagen, die Gesetzesbestimmungen, die darin enthalten sind. (Abg. Mag. Molterer: Herr Kollege Gusenbauer hat gesagt, er hat sie nicht!) Sie wissen vielleicht sogar, welche Daten da drinnen sind oder was man daraus herauslesen kann. Aber wir, die beiden Opposi­tionsparteien, sind dazu gezwungen, nur auf Hörensagen und auf Zeitungsberichte zu reagieren. (Abg. Dr. Fekter: Darum brauchen wir diese Debatte! – Abg. Dr. Fassl­abend: Die SPÖ hat es noch gar nicht!) Also tun Sie nicht so, als ob die beiden Oppo­sitionsparteien den gleichen Informationsstand hätten wie Sie selbst. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich finde es aber richtig, dass das, was bis vor kurzem in den Medien als Konjunktur­paket III bezeichnet worden ist, jetzt zur Wachstumsinitiative der Bundesregierung mutiert ist. Ich finde es deswegen richtig, weil es kein Konjunkturpaket ist. Aus, basta, es gibt kein Konjunkturpaket III! Es gibt bestimmte Maßnahmen, über die man im Einzelnen reden kann, die ich zum Teil sogar für wachstumsfördernd halte, aber ein Konjunkturpaket, das auf kurze Sicht für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage wirksam ist, gibt es nicht.

Das heißt nicht, dass jede Maßnahme in dieser Regierungsvorlage, die wir ja schon heute früh erhalten haben, von uns bekämpft werden würde. Mein erster Eindruck ist – ich habe sie noch nicht gelesen –, dass die Maßnahmen im Bereich Forschung und Entwicklung zumindest richtige Schritte beinhalten. Das ist mein erster Eindruck; beim Studium der Regierungsvorlage kann sich das noch ändern. Aber mein erster Eindruck ist, dass zumindest die Planungssicherheit in einigen Institutionen der Forschungsför­derung verbessert wird, namentlich durch diese so genannte Nationalstiftung.

Herr Blum, glaube ich, findet sich nicht in dieser Regierungsvorlage, zumindest beim flüchtigen Blättern habe ich seinen Namen nicht gefunden. (Abg. Mag. Molterer: Per­sonen grundsätzlich nicht!) Herr Blum ist Regierungsbeauftragter für Jugendbeschäfti­gung und Lehrlingsausbildung. Ich muss dazusagen: Ich kenne Herrn Blum flüchtig, ich kenne die Firma Blum in Vorarlberg. Ich habe dort einen Betriebsbesuch gemacht, und


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