Wir wollen Frauen einen erleichterten und besseren Zugang zur Fachhochschule schaffen, sie einerseits motivieren, in nicht-traditionelle Studienbereiche hineinzugehen, und andererseits aber auch all jene Studienbereiche, die vor allem von Frauen nachgefragt sind, mehr fördern und dort auch mehr Plätze anbieten.
Es ist zwar richtig, dass es in technischen Bereichen schon mehr Plätze als Interessenten und Interessentinnen gibt, aber gerade im Gesundheitsbereich und im Sozialbereich ist das Verhältnis der Zahlen der Interessierten zu den Zahlen der vorhandenen Plätze beispielsweise 10 : 1.
Wir wollen mehr Angebote für Berufstätige. Wir können uns vorstellen, dass da multimediale Elemente und Fernlehr-Elemente einen guten Beitrag leisten können, auch dann, wenn es darum geht, dass Menschen ohne Matura einen besseren Zugang zum tertiären Bildungssystem finden, dass es durchlässiger wird. Da haben wir in den letzten Jahren sehr große Rückschritte gemacht.
Wir wollen eine Verbesserung der studentischen Mitbestimmung, eine seriöse Begleitung von Berufspraktika durch die Fachhochschulträger, und wir wollen eine Neuorientierung der nichtärztlichen medizinischen Ausbildung.
Ich denke, jeder, dem die Fachhochschule
am Herzen liegt, kann diesem Entschließungsantrag nur zustimmen. Wenn die
Forderungen, die wir stellen, die wir durchaus berechtigterweise und aus guten
Gründen vertreten, im dritten Entwicklungs- und Finanzierungsplan
berücksichtigt werden, dann glaube ich durchaus, dass wir einen gemeinsamen Weg
gehen können. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten
der Grünen.)
20.35
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich gebe bekannt, dass der soeben in seinen Kernpunkten erläuterte Entschließungsantrag der Abgeordneten Bayr, Kolleginnen und Kollegen auch schriftlich überreicht wurde und genügend unterstützt ist. Er steht daher mit in Verhandlung.
Im Hinblick auf den Umfang des Antrages lasse ich ihn gemäß § 53 Abs. 4 der Geschäftsordnung verteilen und vervielfältigen. Im Übrigen wird er dem Stenographischen Protokoll beigedruckt.
Der Antrag hat folgenden Wortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Petra Bayr, Broukal und
KollegInnen betreffend Offensive für Fachhochschulen
eingebracht
im Zuge der Debatte zum Bericht des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung
über die Regierungsvorlage (217 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz
über Fachhochschul-Studiengänge (Fachhochschul-Studiengesetz) geändert wird
(263 d.B.)
Seit ihrer Einführung in den 90er Jahren haben die Fachhochschulen einen rasanten Aufschwung erfahren. Die Erwartungen, was das Interesse der Studierenden an dem neuen Bildungsangebot betrifft, wurden bei weitem übertroffen. Bei rückblickender Betrachtung der beiden Entwicklungspläne von 1994 und 2000 zeigt sich aber auch, dass viele der ambitionierten Ziele nicht erreicht wurden. So wurde z.B. das Bekenntnis, die Akademien und Schulen für den medizinisch-technischen Dienst in den Fachhochschulsektor mit einzubeziehen bereits im ersten Entwicklungsplan abgelegt. Ebenso sollten AbsolventInnen der dualen Berufsausbildung der Weg in das tertiäre Bildungs-