Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 211

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Wir wollen Frauen einen erleichterten und besseren Zugang zur Fachhochschule schaffen, sie einerseits motivieren, in nicht-traditionelle Studienbereiche hineinzuge­hen, und andererseits aber auch all jene Studienbereiche, die vor allem von Frauen nachgefragt sind, mehr fördern und dort auch mehr Plätze anbieten.

Es ist zwar richtig, dass es in technischen Bereichen schon mehr Plätze als Interessen­ten und Interessentinnen gibt, aber gerade im Gesundheitsbereich und im Sozialbe­reich ist das Verhältnis der Zahlen der Interessierten zu den Zahlen der vorhandenen Plätze beispielsweise 10 : 1.

Wir wollen mehr Angebote für Berufstätige. Wir können uns vorstellen, dass da multi­mediale Elemente und Fernlehr-Elemente einen guten Beitrag leisten können, auch dann, wenn es darum geht, dass Menschen ohne Matura einen besseren Zugang zum tertiären Bildungssystem finden, dass es durchlässiger wird. Da haben wir in den letzten Jahren sehr große Rückschritte gemacht.

Wir wollen eine Verbesserung der studentischen Mitbestimmung, eine seriöse Beglei­tung von Berufspraktika durch die Fachhochschulträger, und wir wollen eine Neuorien­tierung der nichtärztlichen medizinischen Ausbildung.

Ich denke, jeder, dem die Fachhochschule am Herzen liegt, kann diesem Entschlie­ßungsantrag nur zustimmen. Wenn die Forderungen, die wir stellen, die wir durchaus berechtigterweise und aus guten Gründen vertreten, im dritten Entwicklungs- und Finanzierungsplan berücksichtigt werden, dann glaube ich durchaus, dass wir einen gemeinsamen Weg gehen können. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ und bei Abge­ordneten der Grünen.)

20.35

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich gebe bekannt, dass der soeben in seinen Kernpunkten erläuterte Entschließungsantrag der Abgeordneten Bayr, Kollegin­nen und Kollegen auch schriftlich überreicht wurde und genügend unterstützt ist. Er steht daher mit in Verhandlung.

Im Hinblick auf den Umfang des Antrages lasse ich ihn gemäß § 53 Abs. 4 der Ge­schäftsordnung verteilen und vervielfältigen. Im Übrigen wird er dem Stenographischen Protokoll beigedruckt.

Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Petra Bayr, Broukal und KollegInnen betreffend Offensive für Fach­hochschulen

eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung über die Regierungsvorlage (217 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Bun­desgesetz über Fachhochschul-Studiengänge (Fachhochschul-Studiengesetz) geän­dert wird (263 d.B.)

Seit ihrer Einführung in den 90er Jahren haben die Fachhochschulen einen rasanten Aufschwung erfahren. Die Erwartungen, was das Interesse der Studierenden an dem neuen Bildungsangebot betrifft, wurden bei weitem übertroffen. Bei rückblickender Be­trachtung der beiden Entwicklungspläne von 1994 und 2000 zeigt sich aber auch, dass viele der ambitionierten Ziele nicht erreicht wurden. So wurde z.B. das Bekenntnis, die Akademien und Schulen für den medizinisch-technischen Dienst in den Fachhoch­schulsektor mit einzubeziehen bereits im ersten Entwicklungsplan abgelegt. Ebenso sollten AbsolventInnen der dualen Berufsausbildung der Weg in das tertiäre Bildungs-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite