Aber ich will heute nicht so viel kritisieren, denn das Protokoll ist etwas Positives, weshalb wir es auch unterstützen. Ich möchte diese Gelegenheit nützen, um Ihnen zu sagen, was wir in diesem Bereich noch unterstützen würden. Bei Fragen von Studentenaustausch oder Bildungskooperationen, wo es um den Austausch von Lehrenden, von Lernenden, von Studierenden geht, geht es um Mobilitätsvermittlung, um Sprachenvermittlung und dergleichen.
Was ein wichtiger Punkt oder ein wichtiger Aspekt ist, ist die Tatsache, dass wir in Österreich Tausende Kinder haben, die Tschechisch, Slowakisch, Polnisch, Rumänisch, Bulgarisch et cetera als Muttersprache haben. Die Integration dieser Menschen heißt nicht, dass die sich jetzt anpassen müssen und ihre Muttersprache vergessen sollen, sondern bedeutet eine gemeinsame Entwicklung der Menschen, die in Österreich leben. Es wäre auch schlichtweg dumm – wenn ich das sagen darf, Herr Präsident –, auf die Qualitäten dieser Menschen zu verzichten. Insofern unterstützen wir Sie zum Beispiel beim weiteren Ausbau oder bei der Schaffung von Volks-, Mittel- und Hauptschulen, von AHS, BHS, BMS mit bilingualem Unterricht, damit wir diese Fähigkeiten noch stärken. Gerade die Möglichkeit, die Sprachen der Beitrittsländer als Muttersprache zu haben, ist eine, die auch für die Wirtschaft in den nächsten Jahren sehr wichtig sein wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir unterstützen Sie auch gerne bei der
Schaffung ganztägiger Schulformen, und zwar vor allem jener ganztägigen
Schulform, der alle Studien das höchste pädagogische Niveau aussprechen,
nämlich der Ganztagsschule mit verschränkten Einheiten, nämlich von
Lerneinheiten, von Erholungseinheiten und von Vertiefungsphasen. Dabei unterstützen
wir Sie auch! (Beifall bei der SPÖ.)
Wir unterstützen Sie auch dabei, das österreichische Fremdenrecht dahin gehend zu ändern, dass Austauschprogramme im Bereich von Fachhochschulen genauso reibungslos funktionieren können wie zwischen Universitäten, denn es gibt im Fremdenrecht Bestimmungen, die den Austausch für Studierende, aber auch für Lehrende, die es im Fachhochschulbereich nicht gibt, erleichtern. Es wäre vernünftig, das auch hier zu tun.
Wir unterstützen Sie auch dabei, dass
verschiedene Fachhochschulstudien, Universitätsstudien, aber auch andere Berufsausbildungen
zwischen den Staaten besser anerkannt werden. Wir unterstützen Sie
selbstverständlich auch dabei, die unsozialen Studiengebühren
abzuschaffen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
21.06
Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Herr Abgeordneter Dr. Brader 4 Minuten. – Bitte.
21.06
Abgeordneter Mag. Dr. Alfred Brader (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Mein Vorredner hat gesagt, dass er der Ministerin bei der Errichtung von Ganztagsschulen mit verschränktem Charakter Unterstützung angedeihen lassen will. Herr Abgeordneter, diese Möglichkeit besteht ja schon. Wie Sie wissen, kann bei Zustimmung von zwei Dritteln aller Eltern und Lehrer diese Schulform eingerichtet werden. Persönlich halte ich nicht sehr viel davon, weil ich glaube, dass die Wahlmöglichkeit bestehen bleiben soll. Es ist mit Sicherheit nicht sinnvoll, die Kinder zwangsweise den ganzen Tag in der Schule zu behalten, wenn sie auch anderswo ihre Bildung und ihre Freizeit genießen können. (Beifall bei der ÖVP.)
Aber das ist jetzt nicht mein eigentliches Thema, sondern mein eigentliches Thema ist die Fortführung der bilateralen Wissenschafts- und Erziehungskooperation im Rahmen der Aktion Österreich-Slowakei.