Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 223

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Aber ich will heute nicht so viel kritisieren, denn das Protokoll ist etwas Positives, wes­halb wir es auch unterstützen. Ich möchte diese Gelegenheit nützen, um Ihnen zu sagen, was wir in diesem Bereich noch unterstützen würden. Bei Fragen von Studen­tenaustausch oder Bildungskooperationen, wo es um den Austausch von Lehrenden, von Lernenden, von Studierenden geht, geht es um Mobilitätsvermittlung, um Spra­chenvermittlung und dergleichen.

Was ein wichtiger Punkt oder ein wichtiger Aspekt ist, ist die Tatsache, dass wir in Ös­terreich Tausende Kinder haben, die Tschechisch, Slowakisch, Polnisch, Rumänisch, Bulgarisch et cetera als Muttersprache haben. Die Integration dieser Menschen heißt nicht, dass die sich jetzt anpassen müssen und ihre Muttersprache vergessen sollen, sondern bedeutet eine gemeinsame Entwicklung der Menschen, die in Österreich leben. Es wäre auch schlichtweg dumm – wenn ich das sagen darf, Herr Präsident –, auf die Qualitäten dieser Menschen zu verzichten. Insofern unterstützen wir Sie zum Beispiel beim weiteren Ausbau oder bei der Schaffung von Volks-, Mittel- und Haupt­schulen, von AHS, BHS, BMS mit bilingualem Unterricht, damit wir diese Fähigkeiten noch stärken. Gerade die Möglichkeit, die Sprachen der Beitrittsländer als Mutterspra­che zu haben, ist eine, die auch für die Wirtschaft in den nächsten Jahren sehr wichtig sein wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir unterstützen Sie auch gerne bei der Schaffung ganztägiger Schulformen, und zwar vor allem jener ganztägigen Schulform, der alle Studien das höchste pädagogische Niveau aussprechen, nämlich der Ganztagsschule mit verschränkten Einheiten, näm­lich von Lerneinheiten, von Erholungseinheiten und von Vertiefungsphasen. Dabei unterstützen wir Sie auch! (Beifall bei der SPÖ.)

Wir unterstützen Sie auch dabei, das österreichische Fremdenrecht dahin gehend zu ändern, dass Austauschprogramme im Bereich von Fachhochschulen genauso rei­bungslos funktionieren können wie zwischen Universitäten, denn es gibt im Fremden­recht Bestimmungen, die den Austausch für Studierende, aber auch für Lehrende, die es im Fachhochschulbereich nicht gibt, erleichtern. Es wäre vernünftig, das auch hier zu tun.

Wir unterstützen Sie auch dabei, dass verschiedene Fachhochschulstudien, Universi­tätsstudien, aber auch andere Berufsausbildungen zwischen den Staaten besser an­erkannt werden. Wir unterstützen Sie selbstverständlich auch dabei, die unsozialen Studiengebühren abzuschaffen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

21.06

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Herr Abgeordneter Dr. Brader 4 Minu­ten. – Bitte.

 


21.06

Abgeordneter Mag. Dr. Alfred Brader (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Hohes Haus! Mein Vorredner hat gesagt, dass er der Ministerin bei der Errichtung von Ganztagsschulen mit verschränktem Charakter Unterstützung angedeihen lassen will. Herr Abgeordneter, diese Möglichkeit besteht ja schon. Wie Sie wissen, kann bei Zustimmung von zwei Dritteln aller Eltern und Lehrer diese Schul­form eingerichtet werden. Persönlich halte ich nicht sehr viel davon, weil ich glaube, dass die Wahlmöglichkeit bestehen bleiben soll. Es ist mit Sicherheit nicht sinnvoll, die Kinder zwangsweise den ganzen Tag in der Schule zu behalten, wenn sie auch anderswo ihre Bildung und ihre Freizeit genießen können. (Beifall bei der ÖVP.)

Aber das ist jetzt nicht mein eigentliches Thema, sondern mein eigentliches Thema ist die Fortführung der bilateralen Wissenschafts- und Erziehungskooperation im Rahmen der Aktion Österreich-Slowakei.

 


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