Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 224

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Was vor zehn Jahren als eine Art Hilfsmaßnahme begonnen hat, ist inzwischen zu einem passablen Projekt, einem wissenschaftlichen Joint Venture geworden, und diese intensiven Kontakte sind sehr gut weiterentwickelt worden, und die Zusammenarbeit reicht bis in die EU-Ebene.

Universitäten, Fachhochschulen, Fachhochschul-Studiengänge und andere Bildungs­institutionen haben die Möglichkeit, Projekte aus allen wissenschaftlichen Disziplinen einzureichen, aber auch Einzelpersonen können das tun. Mit der Tschechischen Republik – auch mein Vorredner hat das angesprochen – und mit Ungarn bestehen ebenfalls derartige Übereinkommen, und das ist gut so, weil das, wie ich glaube, ein wichtiges Signal ist, das wir gerade jetzt, kurze Zeit vor dem Beitritt der österreichi­schen Nachbarn zur Europäischen Union, geben sollen. Ich freue mich auch darüber, dass im Ausschuss bei allen Fraktionen Einigkeit darin bestanden hat, dass dieser Ver­trag bis einschließlich 31. Dezember 2007 verlängert werden soll.

Im Zuge der Aktion Österreich-Slowakei wurden bis Ende 2002 ganze 670 Projekte genehmigt, 303 Stipendianten gefördert und 1 206 Stipendienmonate vergeben. Zu­sammen mit den Förderungen für Exkursionen, Tagungen, Workshops und so weiter wurden bis jetzt 3,3 Millionen € ausbezahlt. Ich glaube, dass das eine gute Investition ist – für die Zukunft der Österreicherinnen und Österreicher in einem gemeinsamen friedlichen Europa, in einem Europa, das nicht hinter Kittsee, Klingenbach oder Spiel­feld endet. In diesem Sinne bitte ich um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

21.09

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Herr Abgeordneter Ing. Gartlehner für 4 Minuten ans Rednerpult. – Sie sind am Wort, Herr Abgeordneter.

 


21.09

Abgeordneter Ing. Kurt Gartlehner (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Auch ich möchte einige Worte zum Thema Fachhochschulen in Österreich sagen. Zur Kollegin Bleckmann – sie hat sich leider verabschiedet – möchte ich sagen: Ihre Beharrlichkeit, Kritik, nicht wahrnehmen zu wollen, was die budgetäre Ausstattung der Fachhochschulen zu Jahresbeginn anlangt, ist wirklich FPÖ-typisch und zeugt von reiner Realitätsverweigerung. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich glaube, dass es auf Grund der Studienplätze und Studentenzahlen von vornherein klar war, dass diese budgetären Mittel notwendig waren. Es war also durchaus keine Hellseherei der SPÖ-Vertreter, seinerzeit diese Mittel einzufordern, die jetzt nachge­schossen werden müssen. Wir befürchten, dass in vielen Bereichen, insbesondere im Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsbereich, ähnliche budgetäre Nachbesserun­gen notwendig werden, wenngleich auch heute der Herr Bundeskanzler sehr groß­spurig von Milliardenfonds und Milliardentöpfen berichtet hat, von denen dann aber de facto nur die bescheidene Verzinsung forschungsfördernd wirksam werden wird. Daher ist es wirklich wieder einmal ein großer Bluff auch im Bereich der Forschungs- und Technologieentwicklung in Österreich. Das ist schade, denn es wäre wirklich toll, wenn es einen Fonds gäbe, der über solche Mittel verfügen würde, der auch Forschungs­patentrechte mitfinanzieren und auch nutzen könnte und damit das Geld auch zum Wachsen bringen könnte. Es ist halt wieder einmal eine große Chance vertan worden.

Zurück zu den Fachhochschulen: Ich glaube, dass die Fachhochschule in Summe wirk­lich ein Erfolgsprojekt des letzten Jahrzehnts ist und dass es von der Konstruktion her aus bundespolitischer Sicht eine sehr kostengünstige Form des Studiums ist. Es ist meiner Meinung nach allerdings notwendig, bei den Fachhochschulen die Qualitäts­sicherung auch in Zukunft offensiv zu betreiben. Die Evaluierer sind ja sehr restriktiv unterwegs, das muss man wirklich sagen und kann man auch bestätigen. Es muss


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