Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 226

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gende Regierungsvorlage eine neuerliche Verlängerung bis einschließlich 31. Dezem­ber 2007 vor.

Der Kostenrahmen per anno ist mir zirka 189 000 € beziehungsweise mit rund 2,6 Mil­lionen Schilling budgetiert und soll unverändert bleiben. Ich nehme jetzt nur einige Bei­spiele heraus: In den letzten Jahren wurden zirka 300 Kooperationsprojekte zwischen österreichischen und slowakischen Universitäten und Fachhochschulen finanziell unterstützt sowie einige begleitende Maßnahmen wie etwa die Unterstützung von wissenschaftlichen Veranstaltungen im Ausland oder die Förderung von Anbahnungs­kontakten für Projektkooperationen gesetzt, um nur einige Beispiele zu nennen.

Geschätzte Damen und Herren! Wir stimmen selbstverständlich der Verlängerung die­ses Abkommens zu. (Beifall bei der ÖVP und des Abg. Broukal.)

21.17

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Rada. 4 Mi­nuten Redezeit. – Sie sind am Wort, Herr Abgeordneter.

 


21.17

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Auch ich zähle mich zu jenen, die die Fachhochschule als ein durchaus gelungenes Werk aus den frühen neunziger Jahren bezeichnen, obwohl ich mich auch selbst zu jenen zähle, die damals bei der Entstehungsdiskussion dem doch etwas kritisch gegenübergestanden sind. Aber auch wenn wir das als gut bezeichnen, ist unserer Meinung nach trotzdem nicht alles, was in der Entwicklung in den vergan­genen 14 Jahren passiert ist, positiv.

Frau Abgeordnete Wolfmayr meint, dass sich die Fachhochschule ständig den neuen wirtschaftlichen und globalen Entwicklungen anpassen muss, und darin gebe ich ihr vollkommen Recht, aber das ist genau der Punkt, der eben nicht eingetreten ist, und daher kann unsere Fraktion dieser Novelle nicht zustimmen. Es wurde schon von Abgeordnetem Broukal in der Einleitung deutlich klargelegt, warum wir dieser Novellie­rung nicht zustimmen können, aber ich möchte dem noch einige Punkte hinzufügen.

Es ist nicht gelungen, eine flächendeckende Ausstattung mit Fachhochschul-Studien­gängen zu erwirken. Das ist noch nicht forciert angegangen worden, aber das ist ge­rade im ländlichen Raum, wo die Distanzen sehr groß sind, eine nicht unbeträchtliche Erschwernis für die jungen Menschen. Dort, wo die Mobilitätsgarantie nicht gegeben ist, also wo es einen erschwerten Zugang gibt, kommen zu den zusätzlichen finanziel­len Ausgaben für den Wohnungsmarkt jetzt auch noch die Studiengebühren dazu.

Wir haben heute schon gehört, dass speziell für Berufstätige die Zugangsmöglichkeiten nur wenig erleichtert, ja sogar eher erschwert wurden. Aber es muss doch der Sinn der Fachhochschule sein, dass verstärkt junge Menschen aus dem dualen System die Möglichkeit haben, eine hochschulmäßige Ausbildung zu machen, wobei ich überhaupt meine, Frau Bundesministerin, dass wir im tertiären Bereich noch sehr viel Anpas­sungsarbeit vor uns haben.

Es wurde auch schon gesagt, Universität und Fachhochschule dürfen nicht Kon­kurrenten sein, sondern sollen einander ganz im Gegenteil mehr und mehr ergänzen. Ich zähle hier auch noch die pädagogischen Hochschulen hinzu. Es kann hier – weil ich es schon sagte – auch nicht so sein, dass Universitäten Lehrer ausbilden und dass pädagogische Hochschulen ebenfalls Lehrer ausbilden. Hier könnten wir doch einiges gemeinsam tun.

Was mir ebenfalls als erschwerend auffällt – und das können wir auch nachlesen –, das sind die Praxissemester. Von vielen Studenten erfahren wir, dass sie in den Praxissemestern in der Betreuung allein gelassen werden, dass aber auch viele quali-


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