Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 228

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

ich höre hier Zustimmung von allen Seiten, mit dem Hinweis auf die Problematik und auch auf die Gefahr.

Aber da sehe ich ein bisschen einen einseitigen Hinweis, und zwar dann, wenn man sich immer nur mit dieser Materie beschäftigt und darin gelebt hat oder aus der Materie kommt, wie viele Akademiker, die in der heutigen Debatte meine Vorredner waren. Dann vergleiche ich das auch mit anderen Sparten: Wenn man immer nur einen Bil­dungsweg hat und diesen Bildungsweg kennt, wenn man in andere Sparten eigentlich keinen Einblick hat und das nicht macht, dann wird man gewissermaßen blind. Es gibt eine bestimmte Blindheit, bei der ich das Gesamte nicht mehr sehen kann, obwohl ich das Gesamte sehen muss. Ich möchte diesen Aspekt heute bewusst einbringen, weil ich mit manchen Kritikbereichen nicht einverstanden bin und doch glaube, hier auch einen großen, objektiven Teil einer Meinung unserer Bevölkerung vertreten zu können – aus meiner Sicht, aus meiner Region, die auch eine Grenzregion ist.

Aber das ist jetzt kein Beitrag zu der Sache, die Sache ist oft genug positiv erwähnt worden. Ich möchte sie nicht mehr wiederholen, aber doch darauf hinweisen, dass es nicht mein Eindruck ist, dass es an den Studiengebühren liegt. Es haben einfach wenige Leute die Möglichkeit, sich neben dem Beruf auch eine Weiterbildung leisten zu können. Daher ist diese Studiengebühr einerseits auch berechtigt. Viele Leute in den Universitäten haben nicht die Möglichkeit, dass sie neben dem Job auch eine FH besuchen können. Dass Bildung Geld kostet und etwas wert sein muss, ist ,glaube ich, auch allen klar.

Ich denke vielmehr und habe den Eindruck – und das ist eher bedenklich und bedauer­lich für mich –, es liegt daran, dass es ein Antrag der Regierungsparteien ist, und daher, Herr Grünewald und Freunde von der SPÖ, ist es fast selbstverständlich, dass man das ablehnt. Man sucht eben ein Argument und setzt sich dann drauf. Auffallend ist nur die Einstimmigkeit, da das Wort „Studiengebühr“ heißt. (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.) Wenn es nur das wäre – und Sie wissen, dass das ein lebendes Projekt ist, das weitergeht –, dann kann es nicht daran scheitern, dass dieses Projekt FH auch für die Zukunft Ihre Zustimmung hat, nämlich für entscheidende Verbesse­rungen in diesem Rahmen. (Präsident Dr. Khol gibt neuerlich das Glockenzeichen.)

Ich möchte mich besonders bei der Frau Ministerin für ihren Kampf, dass da etwas weitergegangen ist, herzlich bedanken. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abge­ordneten von SPÖ und Freiheitlichen.)

21.26

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Ans Rednerpult tritt nun Frau Abgeordnete Mag. Trunk. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort.

 


21.27

Abgeordnete Mag. Melitta Trunk (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich werde mir eine freiwillige Redezeitbeschränkung von zwei Minuten auferlegen, und zwar aus Solidarität zu meinem Kollegen Wimmer. (Demonstrativer Beifall des Abg. Wittauer.)

Punkt eins: Es sind die Studiengebühren und viele andere berechtigte Argumente, warum die SPÖ-Fraktion nicht zustimmt. Es ist anerkannt, dass Studiengebühren eine Barriere sind, und wir sind in diesem Bereich – da Österreich eine zu geringe Akademi­kerquote hat – gegen jede Form von Barriere. Wir werden daher auch aus diesem Grund nicht zustimmen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Der zweite Punkt ist die Intention im Ausschuss und auch seitens der Ministerin, die Fachhochschul-Standorte dort zu konzentrieren und zusammenzufassen, wo es auch


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite