Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich halte nichts davon, zentral, von oben verordnet, ganztägige Schulplätze auszubauen. Die baulichen Gegebenheiten an den Schulen sind meistens so, dass diese Angebote gemacht werden können. Es muss der Bedarf erhoben werden, und dann müssen diese Angebote an den Schulen umgesetzt werden. Ich halte nichts von einem zentralistischen Ausbauplan. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Schasching.
Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Frau Bundesministerin! Sie wissen, dass es sich bei meiner Frage nicht allein um die baulichen Möglichkeiten gehandelt hat, sondern um das Ausbauen, um die Schaffung dieser Plätze ging es mir.
Wir wissen, dass 58 Prozent der Eltern diese Plätze für ihre Kinder haben wollen, dringend brauchen, aber nur 3 Prozent aller Schüler zurzeit einen Ganztagsschulplatz haben. Daher frage ich, warum Sie sich nicht prinzipiell für mehr Plätze stark machen.
Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Ich mache mich dafür stark, dass die Eltern jene Angebote an Betreuung bekommen, die sie brauchen und die sie wünschen. Der Bedarf muss vor Ort festgestellt werden, die Angebote können vor Ort verwirklicht werden. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür sind bereits im Schulorganisationsgesetz enthalten. Finanziell wird es von mir auch gesichert. Die zusätzlichen Betreuungsstunden werden den Schulen zur Verfügung gestellt, die Entscheidung muss aber vor Ort nach dem Bedarf fallen. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Felzmann, bitte.
Abgeordnete Carina Felzmann (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Welche Möglichkeiten der schulischen Betreuung sind schon vorhanden?
Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Auf Basis des Schulorganisationsgesetzes gibt es die ganztägige verschränkte Betreuung, und es gibt die Betreuung als Nachmittagsangebote. Wenn man die ganztägig verschränkte Betreuung möchte, was voraussetzt, dass die ganze Klasse, alle Schüler und Schülerinnen, daran teilnehmen, muss es an der Schule mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden. Es kann jede Schule das beschließen. Die anderen Angebote werden je nach Bedarf an der Schule verwirklicht. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Rossmann, bitte.
Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Frau Bundesminister! Viele Jugendliche leiden auch jetzt schon unter Bewegungsmangel. Wie ist sichergestellt, dass auch bei der Nachmittagsbetreuung Sport und Bewegung – auch im Sinne einer Gesundheitsvorsorge – nicht zu kurz kommen?
Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Die Betreuungsangebote an den Nachmittagen beinhalten auch Bewegung, Sport, die Benutzung der Sportplätze. Mir ist es auch sehr wichtig, die Sportvereine einzuladen, in die Schulen zu kommen, mit den Schülern und Schülerinnen dort zu arbeiten. Es ist sehr wichtig und sehr notwendig, dass sportliche Betätigung, Bewegung in den Nachmittagsangeboten zu finden ist.