Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 78

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Maier, Erika Scharer und KollegInnen betreffend den soforti­gen Um- bzw. Ausbau des Hauptbahnhofes Salzburg, eingebracht im Zuge der De­batte zum Bericht des Verkehrsausschusses über die Regierungsvorlage (311 der Bei­lagen): Bundesgesetz, mit dem das Bundesbahngesetz 1992, das Schieneninfrastruk­turfinanzierungsgesetz, das Hochleistungsstreckengesetz, das Bundesgesetz zur Er­richtung einer „Brenner Eisenbahn GmbH“, das Bundespflegegeldgesetz und das Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz sowie das Gesetz zur Neuordnung des Dienstrechtes der Österreichischen Bundesbahnen und deren Rechtsnachfolge-Unter­nehmen erlassen wird, mit dem das Bahn-Betriebsverfassungsgesetz aufgehoben wird und mit dem das Arbeitsverfassungsgesetz und das Angestelltengesetz geändert wer­den (Bundesbahnstrukturgesetz 2003) (340 d.B.)

Auf Basis von Expertengutachten und unter Einbindung von Vertretern von Bund, Land und Stadt Salzburg, ÖBB und anderer Verkehrsunternehmen sowie des Salzburger Verkehrsverbundes wurde am 19.9.1997 von der Salzburger Landesregierung das NAVIS – Schieneninfrastrukturprogramm beschlossen.

Die darin enthaltenen Ausbaupläne sollten aus dem Salzburger Hauptbahnhof eine moderne Drehscheibe für den Schienennahverkehr für den Großraum Salzburg entste­hen lassen. Mit der damals von den ÖBB begonnen Ankündigung einer großen "Bahn­hofsoffensive" ergaben sich für den Salzburger Hauptbahnhof neue Perspektiven.

Mittlerweile ist von vielen innovativen Plänen nicht mehr viel übrig geblieben:

Streichung von Finanzmitteln, Redimensionierung von Projekten und Verschiebung von Bauterminen in weite Ferne ist mittlerweile die erkennbare Politik in vielen Fällen der Verkehrspolitik geworden.

Besonders das Bundesland Salzburg, scheint es, bleibt dabei auf der Strecke. Vom baldigen Ausbau bzw. großen Umbau des Salzburger Hauptbahnhofes ist überhaupt keine Rede mehr, die HL-Strecke auf der Westbahnstrecke wird ausgerechnet zwi­schen Salzburg und Schwanenstadt zum Flaschenhals und der Ausbau der Tauern­bahn soll erst im Jahr 2012 fortgesetzt werden. Was derzeit erfolgt ist der Ausbau des Nahverkehrs im Großraum Salzburg (NAVIS). Die ersten Haltestellen wurden vor kur­zem in Betrieb genommen (S-Bahn Salzburg).

Die derzeitige Planung ist Stückwerk:

Die HL-AG plant den Westbahnausbau, die ÖBB nur den Umbau des Salzburger Hauptbahnhofes und die neuen Haltestellen Salzburg-Süd (aufgrund des NAVIS – Nahverkehrsinfrastrukturprogramm). Damit ist es aus!

Erst eine integrierte Planung Westbahnausbau, Bahnhofsumbau Salzburg & Seekir­chen und die Zusammenführung der ÖBB- und Lokalbahngleise am Salzburger Haupt­bahnhof ergeben ein sinnvolles Ganzes.

Auch der Generalverkehrsplan (GVP) bringt dazu bedauerlicherweise keine Klarheit.

Es bleibt auf alle Fälle die Tatsache, dass der Hauptbahnhof Salzburg sowohl funktio­nell als auch in der sonstigen Infrastruktur dringend verändert und durchgehend er­neuert werden müsste.

Der Salzburger Hauptbahnhof zählt zu den drei wichtigsten und aufkommensstärksten Bundesländerbahnhöfen in Österreich – die Bundeshauptstadt Wien einmal ausge­nommen. Er befindet sich in einem baulich sehr unbefriedigendem Zustand. Mit seinen rund 66.000 Umsteigern (vergleiche die Studie von H. Koch aus dem Jahr 1996)


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