Der Antrag hat folgenden Wortlaut:
Entschließungsantrag
der
Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Riepl und KollegInnen betreffend: Der Jugend faire Chancen für die Zukunft
eröffnen, eingebracht im Zuge
der Debatte der Dringlichen Anfrage betreffend Verantwortung der Bundesregierung für die Rekordarbeitslosigkeit in
Österreich
Mit
31.12.2003 brauchen 4469 Jugendliche sofort eine Lehrstelle. Dazu kommen
noch 2588 Jugendliche in kurzfristigen Schulungsmaßnahmen wie zB. Jobcoaching
und Berufsorientierung. Es sind also 7057 Jugendliche, die sofort oder in
wenigen Monaten mit Lehrstellen versorgt werden müssen. Darüber hinaus sind
auch noch 5233 Jugendliche in Lehrgängen nach dem
Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz untergebracht. Dem gegenüber stehen aber nur
1851 beim AMS gemeldete offene Lehrstellen!
Auch
die Zahl der offenen Lehrstellen im öffentlichen Dienst ist aufgrund des
allgemeinen Aufnahmestopps stark rückläufig, was die Situation noch zusätzlich
verschärft. Die Regierung hat deshalb akuten Handlungsbedarf. Immerhin hat
Arbeitsminister Bartenstein (ÖVP) jedem Jugendlichen einen Ausbildungsplatz
versprochen. Und: Allein mit dem Geld, das nur ein Abfangjäger kostet, könnten
10.000 neue Lehrstellen geschaffen werden.
Die
nunmehr zur Verfügung gestellten 25 Mio. Euro für 2004 und 2005 sind
Angesicht der dramatischen Situation nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die
SPÖ will allen Jugendlichen faire Chancen für ihre Zukunft eröffnen und fordert
die Regierung auf, das 10-Punkte-Programm der SPÖ für Lehrlinge rasch
umzusetzen.
Die
unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachfolgenden
Entschließungsantrag
Der
Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert dem
Nationalrat unverzüglich, jedoch bis spätestens 31. März 2003
Regierungsvorlagen zur Beratung und Beschlussfassung zu übermitteln, die
folgende Grundsätze enthalten:
1) Bessere Berufs- und Bildungsberatung für
Jugendliche
SchülerInnen
müssen bei der Wahl einer höheren Schule oder eines Lehrberufs besser begleitet
werden! Berufs- und
Bildungswegorientierung sollen als verbindliche Übung ab der 1. Klasse
Hauptschule und AHS eingeführt, die individuelle Beratung hinsichtlich der
beruflichen Möglichkeiten und Arbeitsmarktchancen muss verbessert werden.
Mädchen auch für typische Männerberufe zu begeistern, muss dabei ein
Schwerpunkt sein.
2)
Gebührenfreies Nachholen des Hauptschulabschlusses für alle
Da
das Risiko, arbeitslos zu werden, für Menschen ohne Schulabschluss besonders
hoch ist, muss in Zukunft sicher gestellt sein, dass diese Mindestvoraussetzung
für den Berufseinstieg kostenlos nachgeholt werden kann. Das heißt, die
Kurskosten für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung müssen durch die
Öffentliche Hand voll abgedeckt werden. Darüber hinaus soll auch die
Vorbereitung darauf gebührenfrei werden. Dabei ist eine direkte Förderung der
SchülerInnen aber auch der Einrichtungen, die diese Kurse anbieten, zu
ermöglichen.