Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 43. Sitzung / Seite 75

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Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Riepl und KollegInnen betreffend: Der Jugend faire Chancen für die Zukunft eröffnen, eingebracht im Zuge der Debatte der Dringlichen Anfrage betreffend Verantwortung der Bundesregierung für die Rekord­arbeitslosigkeit in Österreich

Mit 31.12.2003 brauchen 4469 Jugendliche sofort eine Lehrstelle. Dazu kommen noch 2588 Jugendliche in kurzfristigen Schulungsmaßnahmen wie zB. Jobcoaching und Be­rufsorientierung. Es sind also 7057 Jugendliche, die sofort oder in wenigen Monaten mit Lehrstellen versorgt werden müssen. Darüber hinaus sind auch noch 5233 Jugend­liche in Lehrgängen nach dem Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz untergebracht. Dem gegenüber stehen aber nur 1851 beim AMS gemeldete offene Lehrstellen!

Auch die Zahl der offenen Lehrstellen im öffentlichen Dienst ist aufgrund des allgemei­nen Aufnahmestopps stark rückläufig, was die Situation noch zusätzlich verschärft. Die Regierung hat deshalb akuten Handlungsbedarf. Immerhin hat Arbeitsminister Barten­stein (ÖVP) jedem Jugendlichen einen Ausbildungsplatz versprochen. Und: Allein mit dem Geld, das nur ein Abfangjäger kostet, könnten 10.000 neue Lehrstellen geschaf­fen werden.

Die nunmehr zur Verfügung gestellten 25 Mio. Euro für 2004 und 2005 sind Angesicht der dramatischen Situation nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Die SPÖ will allen Jugendlichen faire Chancen für ihre Zukunft eröffnen und fordert die Regierung auf, das 10-Punkte-Programm der SPÖ für Lehrlinge rasch umzusetzen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachfolgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert dem Nationalrat unverzüglich, jedoch bis spä­testens 31. März 2003 Regierungsvorlagen zur Beratung und Beschlussfassung zu übermitteln, die folgende Grundsätze enthalten:

1) Bessere Berufs- und Bildungsberatung für Jugendliche

SchülerInnen müssen bei der Wahl einer höheren Schule oder eines Lehrberufs besser begleitet werden! Berufs- und Bildungswegorientierung sollen als verbindliche Übung ab der 1. Klasse Hauptschule und AHS eingeführt, die individuelle Beratung hinsicht­lich der beruflichen Möglichkeiten und Arbeitsmarktchancen muss verbessert werden. Mädchen auch für typische Männerberufe zu begeistern, muss dabei ein Schwerpunkt sein.

2) Gebührenfreies Nachholen des Hauptschulabschlusses für alle

Da das Risiko, arbeitslos zu werden, für Menschen ohne Schulabschluss besonders hoch ist, muss in Zukunft sicher gestellt sein, dass diese Mindestvoraussetzung für den Berufseinstieg kostenlos nachgeholt werden kann. Das heißt, die Kurskosten für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung müssen durch die Öffentliche Hand voll abge­deckt werden. Darüber hinaus soll auch die Vorbereitung darauf gebührenfrei werden. Dabei ist eine direkte Förderung der SchülerInnen aber auch der Einrichtungen, die diese Kurse anbieten, zu ermöglichen.

 


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