Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 26

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

SPÖ.) Die ÖVP hat ein Zweigestirn anzubieten: Wähle mich heute, kriegst du morgen einen anderen! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Da kann ich der Koalition ja nur empfehlen, mit Schüssel in den nächsten Wahlkampf zu gehen und zu sagen: Wählt mich, dann bekommt ihr Haider! – Möglicherweise haben Sie damit Erfolg, ich bezweifle es.

Wie kommt der Bund in diesem Bereich der Umweltpolitik voran? – Kurt Steyrer hat ein Markenzeichen gesetzt, Kurt Steyrer war jener, der den Katalysator ins Leben gerufen hat, damals sehr zur Unfreude mancher Lobbyisten des LKW-Verkehrs, die ja gefürch­tet hatten, dass auch gleich etwas für die Dieselkraftfahrzeuge kommt, was aber bis heute nicht eingetreten ist. Ich frage: Warum? Warum denken wir nicht darüber nach, Partikelfilter zu entwerfen? Warum sind wir nicht ähnlich richtungweisend, wie es vor nahezu 20 Jahren Kurt Steyrer war?

Meine Damen und Herren! Ich kann Ihnen auch sagen, warum wir nicht dazu in der Lage sind: weil diese Regierung andere Sorgen hat. Diese Regierung hat in erster Linie dafür zu sorgen, einem Finanzminister die Mauer zu machen, der eine eigen­willige Vorstellung hinsichtlich der Versteuerung der eigenen Einnahmen hat. Natürlich hat man da keine Zeit, für Österreich nachzudenken. (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist ja nicht so, dass die Regierung total untätig gewesen wäre – es gab immerhin vier Minister im Transitbereich. Der erste, das wissen wir, hatte leere Batterien, war ehrlich und ist gegangen. Die zweite, Ministerin Forstinger, hat zeit ihres Amtes Lobby­isten in Unternehmungen gehievt, die ihr jetzt mit Notgroschen zur Seite stehen. Der dritte, Minister Reichhold – jeder weiß, seine harte Verhandlungstaktik in Brüssel hat dazu geführt, dass wir nicht einmal das bekommen haben, was möglich gewesen wäre. Was war der Erfolg? Weinerliches Jammern, um es doch im Nachhinein bewerkstelli­gen zu können. – Geblieben ist die Blamage, die Blamage vor Europa. (Abg. Scheib­ner: Die Zustimmung ist nicht sehr groß!)

Meine Damen und Herren! Ich glaube, dass gute Umwelt- und Verkehrspolitik nur von einer Regierung gemacht werden können, die sich ihrer Verantwortung bewusst und auch bereit ist, diese im Interesse der Bevölkerung zu tragen. Das wären die Sozial­demokraten auf jeden Fall – diese Koalition jedoch nicht. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

9.36

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Mainoni. Redezeit: 5 Minuten. – Bitte, Herr Kollege. (Abg. Öllinger – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Mag. Mainoni –: Bitte ein paar lobende Worte zum Schnell! – Abg. Mag. Mainoni: Ja, genau, Herr Öllinger, zu Ihnen komme ich auch noch!)

 


9.36

Abgeordneter Mag. Eduard Mainoni (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Die Grünen starten heute diesen Plenartag mit einem für sie wahrlich exoti­schen Thema. Das Thema Umwelt ist ja wirklich ein reines Orchideenthema für die Grünen. Sie haben sich doch längst abgemeldet vom Thema Umwelt. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Wo sind denn Ihre Exponenten, die früher für Umwelt, für Umwelt­schutz gestanden sind, eine Freda Meissner-Blau, ein Herbert Fux? – Die haben Sie längst aus Ihrer Partei eliminiert! Das ist die Realität. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Der linke Flügel der Grünen – Herr Pilz, Herr Öllinger, Herr Kogler – hatte ja mit Um­weltschutz noch nie etwas am Hut, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Kern-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite