Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 28

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unsere Verantwortung, die wir auch wahrnehmen! Und das Bruttoinlandsprodukt steigt um zirka ein halbes Prozent, und das ist erwiesen. Meine Damen und Herren, wir tragen Verantwortung. Darum sind uns diese Investitionsmaßnahmen auch so wichtig.

Last but not least, meine sehr geehrten Damen und Herren – der Herr Verkehrsminis­ter hat es ohnehin gesagt –: das Jahr des Lärmschutzes. Es ist wichtig, diese Investi­tionsmaßnahmen mit dem Lärmschutz zu verknüpfen: heuer 35 Millionen, nächstes Jahr 50 Millionen.

Sehr geehrte Damen und Herren, vor allem von den Grünen: Sie haben sich vom Thema Umweltschutz längst verabschiedet – wir betreiben den Umweltschutz. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

9.41

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Glawischnig für 5 Minuten ans Rednerpult. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


9.42

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Meine Herren Vorredner! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Es waren ja Vorrednerinnen auch, oder?) Die meine ich jetzt nicht! Ich wende mich jetzt aus­schließlich an die Redner, an die Männer, die jetzt geredet haben.

Ich sage Ihnen ehrlich, wenn ich mir vorstelle, ich sitze jetzt zu Hause vor dem Fern­seher und schaue mir diese Debatte an, dieses gegenseitige Herumhacken, dann frage ich mich wirklich, was das bringen soll. Was soll dieser Stil bringen, dass Sie auf uns herumhacken, auf Mercedes Echerer herumhacken? Was soll das? – Ich finde das eigentlich nur peinlich. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwi­schenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Warum können wir nicht einmal wirklich ernsthaft über dieses Thema reden, ohne dass diese Mechanismen zum Einsatz kommen, dass alles, was wir sagen, automatisch schlecht ist und alles, was Sie machen, automatisch gut ist? Kann man da nicht einmal einen Schritt zurücktreten und sich einmal anschauen, ob wir da ein Problem haben oder ob wir da kein Problem haben? Und wir haben wirklich ein Problem für die nächs­ten zehn Jahre im Transitbereich, und es wird nicht besser, wenn Sie, Herr Minister, sich hinstellen und sagen: Es ist eh alles ursuper. Wir haben eben die Grundfreiheiten im europäischen Raum! Machen wir halt ein bisschen Lärmschutz, alles andere dient der Wirtschaftsstandortsicherung! – So kommen wir keinen Schritt weiter!

Schauen Sie sich die Situation für die nächsten zehn Jahre an: Wir haben Wachstums­raten. Wir werden mit den mittel- und osteuropäischen Beitrittswerbern wahrscheinlich ein Plus von 200, 300 Prozent in den nächsten zehn Jahren haben. Wir brauchen dar­auf eine andere Antwort, als einfach zu sagen: Es gibt halt die Grundfreiheiten in der EU. Wir können das Joghurt von Palermo nach Helsinki transportieren, und das muss man akzeptieren. – Das muss man nicht akzeptieren! Es muss etwas anderes möglich sein!

Irgendwann einmal werden Sie draufkommen – und das ist ein altes Indianersprich­wort –, dass man Wirtschaftswachstum nicht essen kann! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Was haben die Indianer mit dem Wirtschaftswachstum zu tun?) Und das sind die Lebensgrundlagen, um die es hier geht! Vielleicht können wir über das einmal ganz ernsthaft diskutieren, ohne dieses blöde Hickhack. (Beifall bei den Grünen.)

Apropos Wirtschaftswachstum: Wir haben heute dieses Thema „Kommt die Umwelt unter die Räder?“ auch unter einem anderen Aspekt gewählt, bei dem es genau um diese Verknüpfung von moderner Wirtschaftspolitik, von Standortsicherung, von Arbeitsplätzen mit Umweltschutz und Klimaschutz geht, und da haben wir ein aktuelles


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