Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 139

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Sie persönlich genommen haben und einem Notar in die Hand gedrückt und gesagt haben: Sei mein Treuhänder und lege es für mich auf dieses Konto! – Und auf dieses Konto sind plötzlich zwei Überweisungen des „Vereins New Economy“ geflossen: einmal 9 500 € und einmal 5 500 €. (Abg. Hornek: Was ist mit Ihrem dubiosen Konto bei der Schoellerbank? Das klären Sie nie auf!)

Mit Sicherheit steht fest: Die Gelder der Industriellenvereinigung hätten niemals auf dem persönlichen Konto des Finanzministers landen dürfen! Da haben alle Interventio­nen nichts genützt, da haben alle Versuche von Kabinettsmitgliedern, Beamte zu be­einflussen – in der Finanzprokuratur und anderswo –, nichts genützt. Ihr Herr Simhandl hat mich geklagt wegen der unzulässigen Intervention, die er für Sie in der Finanz­prokuratur durchgeführt hat.

Ich darf Ihnen mitteilen, dass das Wiener Gericht entschieden hat: Die einstweilige Ver­fügung, die Herr Simhandl begehrt hat, wird mit heutigem Tag abgewiesen – Sie verlie­ren auch dieses Verfahren. Ich weiß nicht, wie das Hauptverfahren ausgeht, aber es ist Ihnen nicht gelungen, die österreichischen Gerichte zu beeinflussen.

Eine Regierungsmehrheit hält Ihnen nach wie vor die Stange – oder vielleicht noch ein „Stangerl“; viel mehr ist das nicht mehr. (Ruf bei der SPÖ: Bis März!) Dieses „Stangerl“ wird am 7. März brüchig werden. Am 7. März wird Ihnen Jörg Haider wieder einmal nicht um den Hals fallen, sondern wird wissen, bei wem er sich zu bedanken hat, wenn er für einen vielleicht nicht übermäßig Fähigeren oder eine nicht übermäßig Fähigere, aber jedenfalls für jemand viel, viel Anständigeren Platz machen muss. – Und wenn Sie, Herr Finanzminister, dazu beigetragen haben, dann war das vielleicht unabsicht­lich das Vernünftigste, was Ihnen in den letzten Jahren gelungen ist.

So bleibt uns nur eines: Sie darauf hinzuweisen, dass Sie der Kontrolle nicht entgehen. Die Konten werden geöffnet, die Zahlungsflüsse werden nachvollzogen, und Sie wer­den, ob Sie wollen oder nicht, Ihre privaten Taschen der Öffentlichkeit zeigen müssen. Wir stehen knapp vor diesem Punkt, und Sie haben zwei Möglichkeiten: Sie können Ihren Hut nehmen und sich damit zumindest der politischen Öffentlichkeit teilweise ent­ziehen, oder Sie können uns durch Ihr Verbleiben im Amt die Möglichkeit geben, das vielleicht noch eine Spur intensiver aufzuklären.

Trotzdem steht für mich das Interesse der Republik im Mittelpunkt und damit das Interesse, die Steuerzahlerinnen und die Steuerzahler nach Eurofighter, Voest-Ver­schleuderung, Immobilienverschleuderung (Abg. Hornek: Pilz-Chaos, ...!) vor diesem Finanzminister, vor Ihnen, endlich in Sicherheit zu bringen. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

16.07

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Dr. Bleck­mann. 5 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


16.07

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsi­dent! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Herr Kollege Pilz, Sie waren nur einmal anwesend in dem Ständigen Unterausschuss und haben da auch probiert, die Homepage zu skandalisieren, die eben nun einmal nicht Thema dieses Unteraus­schusses war, und haben dann, auch nur mit Müh’ und Not, Ihrer Kollegin Moser Platz gemacht – nachdem diese sich bezüglich Ihrer Wohnungsangelegenheiten eingehend informiert hat – und haben sie dort auch noch als „blöde Dudel“ bezeichnet, weil Sie sich nicht gleich von ihr des Platzes verweisen lassen wollten. Und ich bin froh, dass so jemand ... (Abg. Mag. Kogler: So ein Blödsinn!) Ich bin daneben gesessen, ich habe es gehört.

 


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