Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 22

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Schülerinnen bis zum Jahr 2006 ausbauen. Es wird mehr als 10 000 bedarfsgerechte, kindgerechte und elterngerechte Plätze geben. (Beifall bei der ÖVP.)

Auch der Väterbeteiligung an der Kindererziehung und -betreuung wird eine große Be­deutung zugemessen. (Widerspruch bei den Grünen. – Abg. Sburny: 0,5 bis 1,2 Pro­zent!) So hat sich seit 1997 die Väterkarenz verdreifacht und seit dem Kinderbetreu­ungsgeld verdoppelt, und das hat sehr wohl etwas mit der Zuverdienstgrenze, mit der Anhebung und auch mit dem Bezugszeitraum zu tun.

Zusammenfassend darf ich feststellen, dass wir mit dieser Regierung, mit Bundeskanz­ler Wolfgang Schüssel, mit Staatssekretärin Haubner und mit Bundesminister Haupt, stolz sein können auf diese Sozialpolitik, auf unsere Familienpolitik. Und wir sind auch stolz auf unsere Standortpolitik, denn sozial ist, was Arbeit schafft! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

10.30

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl ans Rednerpult. Redezeit: 5 Minuten. – Sie sind am Wort, Frau Kollegin.

 


10.30

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Herr Bundesminister! Ich denke, dass es nach den Debattenbeiträgen der letzten halben Stunde hoch an der Zeit ist, diese fami­lienpolitische Märchenstunde zu beenden. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.) Wir sollten es uns auch in diesem Kreise leisten, der Realität ein wenig mehr in die Augen zu schauen. (Abg. Mag. Molterer: Das werden wir beim nächsten Tagesordnungs­punkt sehen!)

Das erste „Märchen“, das wir gehört haben, waren die diversen Kärntner Wahlkampf-Seifenblasen, die uns im Eingangsstatement von Kollegin Rossmann gezeichnet wor­den sind. Das hat ja fast schon wie Ihre Abschiedsrede geklungen, Frau Kollegin Ross­mann! Ich denke, zuerst sollten Sie gewählt werden, und dahin ist noch ein weiter Weg. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Da werden Sie sich noch wundern!)

Die Kärntner und Kärntnerinnen können nach den Erfahrungen mit ihrem Landeshaupt­mann in den letzten Jahren die diversen Seifenblasen selbst bestens beurteilen – dessen bin ich mir ganz sicher! –, und das Wahlergebnis wird entsprechend sein.

Das zweite „Märchen“ betrifft das Bild von der heilen Familie, das vor allem die Vorred­nerinnen der Freiheitlichen Partei hier gezeichnet haben. Kollegin Rossmann hat sogar von der Zeit gesprochen, als die Familie „noch in Ordnung war“. Sehr geehrte Damen und Herren, das ist das Problem: Was Sie als Unordnung empfinden, das ist die Lebensrealität von immer mehr Menschen in diesem Land! Das ist die Lebensrealität (Abg. Scheibner: ..., die Sie geschaffen haben!) von immer mehr Menschen in diesem Land – die wollen so leben! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Scheibner: 30 Jahre SPÖ-Familienpolitik!)

Diese Menschen wollen sich von Ihnen nicht vorschreiben lassen, zu welch starrem Bild sie zurückkehren sollen und in welchen starren Familienformen, die Ihnen vor­schweben, sie leben sollen. Sie werden zur Kenntnis nehmen müssen, dass wir in einem Zeitalter des gesellschaftlichen Wandels leben, wo sich auch in der Familie viel ändert; nicht die Welt rundherum ändert sich – und in der Familie muss alles gleich bleiben. Wir müssen unseren Familien die Vielfalt der Familienformen – die sicher auch wir hier leben; man muss ja nicht so tun, als ob – zugestehen, sie als gleichwertige Formen von Familie anerkennen (Abg. Mag. Mainoni: Otto Muehl zum Beispiel!) – ob das AlleinerzieherInnen sind, ob das die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie ist, die


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