Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 19

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Gleichzeitig gibt es eine Informationsoffensive bei den verschreibenden Ärzten, eine Verbesserung des Schnittstellenmanagements im Hinblick auf die Verschreibung im Krankenhaus und die Verschreibung des niedergelassenen Arztes, wobei hier vor allem auf die Wirkstoffverschreibung Bedacht zu nehmen ist, und letztendlich eine ge­ringere Rezeptgebühr bei Generika, die den Versicherten den Anreiz bieten soll, ver­stärkt zu Generika zu greifen.

Generika sind gleich wirksame Medikamente, die lediglich auf Grund des Ablaufs des Patentschutzes billiger sind als Originalpräparate. Es gilt auch hier der Grundsatz: Nicht immer muss das Teurere auch das Bessere sein.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Rosenkranz, bitte.

 


Abgeordnete Barbara Rosenkranz (Freiheitliche): Frau Bundesministerin! Abgese­hen davon, dass ich Ihre Meinung zu den Generika teile, möchte ich sagen, dass die Entwicklung neuer, innovativer Medikamente ein Indikator für den Fortschritt und den hohen Stand der Medizin und überdies ein Segen für die Patienten ist. Aber diese neuen Medikamente schlagen sich auch als Kostensteigerungsfaktor enorm zu Buche.

Wie wird in Zukunft sicherzustellen sein, dass die Pharmaindustrie nicht ausschließlich Generika zu günstigen Preisen, sondern auch diese neuen, innovativen Produkte zu fairen Preisen auf den Markt bringt?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Abgeord­nete! Wir haben auch im Rahmen des Arzneimittelpaketes darauf geachtet, dass die Verfahren zur Aufnahme in das Heilmittelverzeichnis unbürokratischer und schneller abgewickelt werden als bisher. Die bisherige Handhabung war sowohl für die Firmen als auch für die Ärzte und Ärztinnen als auch für die Versicherten selbst unbefrie­di­gend, weil das Verfahren lange gedauert hat, mit einem unglaublichen bürokratischen Aufwand verbunden war. Bis zu 60 000 gedruckte Seiten mussten eingereicht werden, und das in vielfacher Zahl. Das wird es in Hinkunft nicht mehr geben.

Wir schaffen eine neue Heilmittelevaluierungskommission. Neue Medikamente, innova­tive Medikamente können sofort auf den Markt kommen, sie werden auch zu einem eu­ro­päischen Durchschnittspreis erstattet. Damit ist sichergestellt, dass die Patientinnen und Patienten in Österreich sehr rasch neue und innovative Medikamente bekommen können, rascher als bisher. Gleichzeitig wird das Verfahren zur Aufnahme in das Heil­mittelverzeichnis entbürokratisiert, erleichtert und vor allem schneller abgewickelt wer­den können als bisher.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Dr. Grüne­wald, bitte.

 


Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Die pauschale und isolierte Betrachtung von Medikamentenkosten lässt vielleicht Rück­schlüsse auf die Typologie der Chefärzte oder deren Verhalten zu, aber keine gesund­heits­politischen Rückschlüsse.

Meine Frage ist: Können Sie sich vorstellen, Forschungsprojekte zu initiieren oder zu finanzieren, die klare Kosten-Nutzen-Rechnungen über längere Zeiträume bei Medika­menten anstellen?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


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