Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 26

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Präsident Dr. Andreas Khol: Bitte, Frau Bundesministerin.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Abgeord­nete! Sie haben völlig richtig gesagt, dass die Krankenkassen immer höhere Kosten zu finanzieren haben und daher auch die entsprechende Mittelaufbringung notwendig ist. Der vorläufig bereits feststehende Abgang für das Jahr 2003 laut Erstellungsmonat Februar 2004 beträgt 183 519 160 €. Das sind gegenüber der Prognose noch im No­vember um 53,3 Millionen € weniger. Da ist es also auch gelungen, Einsparungen zu erreichen. Der prognostizierte Abgang für das Jahr 2004 beträgt 134,5 Millionen €, für das Jahr 2005 550,3 Millionen €.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Bitte.

 


Abgeordnete Heidrun Silhavy (SPÖ): Frau Ministerin! Trotz der von Ihnen erwähnten Einsparungen ist das natürlich eine katastrophale Bilanz, die Sie hier aufgezeigt und zu verantworten haben. Es sind bereits Fragen gestellt worden hinsichtlich der Selbst­be­halte, der Belastungen der Krankenkassen durch gesetzliche Maßnahmen. Jetzt meine Frage an Sie: Wie lautet Ihr konkretes Konzept für die tatsächliche Sicherung des österreichischen Gesundheitssystems?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Abgeord­nete! Sie haben vollkommen richtig gesagt, dass diese Bundesregierung eine katastro­phale Bilanz der Krankenversicherung aus sozialistischen Jahren übernommen hat. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Wenn Sie sich die Abgänge der Krankenversicherungen aus den vergangenen Jahren anschauen, so sehen Sie, dass dieser Bundesregierung bereits sehr vieles gelungen ist, in Ordnung zu bringen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich hätte das sonst nicht gesagt, aber Sie haben es leider provoziert.

Frau Abgeordnete! Wir haben uns vorgenommen ... (Abg. Marizzi: Waren Sie nicht in der Regierung?) Ja, aber für das Gesundheitsressort waren seit 1945, außer während der ÖVP-Alleinregierung von 1966 bis 1970, immer sozialistische Gesundheits- und Sozialminister zuständig, mit Ausnahme der Jahre 2004 beziehungsweise der letzten vier oder dreieinhalb Jahre, in denen Gott sei Dank vieles verbessert worden ist. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Frau Abgeordnete! Die Reform des Gesundheitswesens muss eine umfassende Re­form sein; ich könnte Ihnen jetzt etwas länger darüber erzählen. Vielleicht ganz kurz: Wir haben die Gesundheitsreform in fünf Bereiche gegliedert. Der erste Bereich sind die gesundheitsfördernden Maßnahmen. Der zweite Bereich ist die Frage der Quali­tätssicherung, denn oberste Priorität muss auch in Zukunft gute Qualität in den medi­zinischen und gesundheitsdienstlichen Leistungen sein. Der dritte Bereich sind Innova­tionen, weil wir wollen, dass die Österreicherinnen und Österreicher auch in Zukunft alle neuen Errungenschaften des medizinischen Fortschritts genießen können. Der vierte und fünfte Bereich sind Strukturen und Finanzen.

Die Bereiche Strukturen und Finanzen sehen vor allem vor, dass durch eine Effizienz­steigerung der im System vorhandenen Mittel und durch die Vermeidung von Doppel­gleisigkeiten, Doppelbefundungen, durch mögliche Verbesserungen im Bereich der Telemedizin, der Telematik beziehungsweise auch durch EDV-gestützte Maßnahmen im Bereich der Abrechnung Effizienzpotentiale genützt werden können.

Darüber hinaus wird es aber auch um einen sparsamen Umgang mit den entsprechen­den Mitteln gehen, und es wird auch darauf ankommen, dass die Krankenkassen letzt­endlich ihre eigenen Ausgaben durchforsten. Ich bedauere, dass zum Beispiel die Wie-


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