Herr Kollege Gradwohl, Österreich ist ein
schönes Land, und zwar wegen der Politik des Bauernbundes und der ÖVP! (Beifall
und Bravorufe bei der ÖVP.)
21.12
Präsident
Dr. Andreas Khol: Nächster
Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Pirklhuber. 2 Minuten
Redezeit sind gewünscht. – Sie sind am Wort, Herr Kollege. (Abg. Scheibner – in Richtung
des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Dr. Pirklhuber –: Was soll
das?)
21.13
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es besteht offensichtlich großes Interesse beim Kollegen Scheibner, zu erfahren, was die Grünen hier noch weiter zu sagen haben. (Abg. Scheibner: Du hast eh schon einmal geredet!)
Das, was die letzten zwei Redner der ÖVP hier geäußert haben, ist schon sehr bemerkenswert: zwei Vertreter von Landwirtschaftskammern, Präsident Eßl von der Salzburger Landwirtschaftskammer und Kollege Keuschnigg, Kammeramtsdirektor in Tirol. (Abg. Grillitsch: Nein! Das ist falsch! Sagen Sie nichts Falsches!)
Beide sind Vertreter der Grünlandbauern, der Bewirtschafter der Grünlandgebiete in Österreich, der Bergbäuerinnen und Bergbauern. Sie, Kollege Eßl, behaupteten hier, dass wir keine Sozialhilfeempfänger sein wollen. – Jetzt sage ich Ihnen einmal Folgendes: Diese Debatte so zu führen, das halte ich für grundfalsch (Abg. Eßl: Ihr führt sie so!), denn eines muss man ganz klar sagen und auf den Tisch legen: Derzeit bekommen die großen Marktfruchtbetriebe – das sind jene Betriebe in Österreich, die von großen Getreidebauern bewirtschaftet werden – 85 Prozent von ihrem Einkommen von der öffentlichen Hand.
Herr Bundesminister, Sie wissen es, ich
weiß es, und Sie, Kollege Eßl, sollten
es auch wissen: Die Bergbauern erhalten im Durchschnitt 76 Prozent ihres
Einkommens über Direktzahlungen. Das sind die Fakten, Kollege Eßl! Angesichts
dieser Tatsache als Vertreter der Grünlandbauern nicht von einer sinnvollen
Verteilungsdebatte zu reden, ist wirklich beschämend! Ich kann’s nicht anders
sagen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Zum Zweiten zur Frage, die Kollege
Keuschnigg in Bezug auf die Standards und den Tierschutz angesprochen hat: Da
bin ich Ihrer Meinung! Natürlich ist es eine Herausforderung für die kleinen
Betriebe. Diesbezüglich haben wir Grünen einen konstruktiven und offensiven
Antrag gestellt, der im nächsten Landwirtschaftsausschuss – das hoffe ich
zumindest – auf der Tagesordnung stehen wird. Darin geht es um
Investitionsförderungen für die Kleinbetriebe. Und die Agrarreform, Herr Bundesminister,
ermöglicht es ja, zusätzliche Fördermittel für den Tierschutz zu lukrieren,
besonders für artgerechte Tierhaltung. Da hoffe ich dann auf Ihre Unterstützung
unserer Anträge. (Beifall bei den Grünen.)
21.15
Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Grillitsch zu Wort gemeldet. Ich erinnere an die Geschäftsordnung: die zu berichtigende Sachverhaltsdarstellung und den richtigen Sachverhalt, ohne Wertung und Kommentare. – Bitte, Herr Kollege.
21.15
Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Pirklhuber hat behauptet, seine beiden Vorredner kämen von Landwirtschaftskammern.