(Heiterkeit bei den Grünen.) – Ja, Sie schmunzeln, Sie empfinden das als ... – Lassen wir das!
Was Rasinger über die Geschichte gesagt hat, ist natürlich insofern interessant, als er Hostasch einerseits lobt, andererseits aber behauptet, die Kassen wüssten nicht, welcher Leidensdruck durch die Erkrankung oder Störung einer erzwungenen, unfreiwilligen Kinderlosigkeit entsteht, weil sie sich gewehrt haben, zu bezahlen.
Die jetzige Situation – ich möchte das ein bisschen anders aufbauen als der Vorredner – ist aber eine ganz andere: Es dreht sich nicht darum, ob die Kasse das bezahlen will, ob sie es versteht, dass das Leidensdruck verursacht – ich glaube, das versteht sie schon –, sondern die Frage ist: Wie kann sie das bezahlen? – Das ist eine politische Frage, die zu lösen ist, weil es natürlich schon seltsam ist, hier Gnadenakte zu setzen, Leuten etwas zu versprechen, wohl wissend, dass eigentlich kein nachhaltiges Finanzierungskonzept für die desaströse Lage der österreichischen Krankenkassen gefunden wurde und noch nicht einmal besonders tief schürfend angedacht worden ist.
Ich glaube, dass die In-vitro-Fertilisation keine „Seitenblicke“-Medizin ist, keine Schickimicki-Medizin, sondern hier wird wirklich Menschen in manchmal für diese verzweifelten Situationen Hilfestellung geboten.
Wir müssen uns aber anschauen: Was ist jetzt? – Rasinger hat gemeint, früher war es eine ganz enge Indikationsstellung; das heißt, nur bei einer Erkrankung oder bei den häufigsten Erkrankungen des Eileiters zum Beispiel wurde das von den Krankenkassen bezuschusst beziehungsweise bezahlt. Jetzt hat man es um zwei weitere Erkrankungen erweitert – Rasinger hat sie genannt; ich mag keine lateinischen Ausdrücke und will sie auch nicht ins Publikum werfen.
Das ist aber zu wenig. Es gibt zehn, zwanzig, dreißig Ursachen! Warum werden diese alle ausgeschlossen? Warum werden Erkrankungen gewertet? Da gibt es sozusagen gute, häufige – bei diesen zahlen wir –, und dann gibt es böse, weil sie selten sind, oder unheimliche – da zahlen wir nicht, da sollen sich die Menschen das selbst bezahlen. – Das finde ich ein bisschen störend.
Störend ist auch, dass da eigentlich schon wieder ein sehr konventioneller Familienbegriff einfloss, indem es heißt: In Frage kommen nur verschiedengeschlechtliche Paare. Man hat das Wort „Ehe“ hier zwar nicht in den Mund genommen; es gibt aber auch andere Lebensformen, und man darf zumindest darüber nachdenken, ob solche Beziehungen nicht auch einzubeziehen sind. (Beifall bei den Grünen.)
Ein weiterer Punkt ist: Bezahlt wird nur bei Frauen bis zum 40. Lebensjahr. Sie wissen – ob einem das jetzt gefällt oder nicht, ob man so darüber denkt oder anders, das ist eine andere Sache –, dass sich das Alter von Frauen bei der Erstgeburt in immer höheres Lebensalter hinaufbewegt, weil eben Frauen gleichberechtigt Berufsausbildung machen, Berufe ausüben wollen, auch an ihren Perspektiven einer Karriere arbeiten wollen, wie es Männer Jahrhunderte getan haben. Viele Frauen sind dann eben alt beim ersten Kind. Reduziert wird laut Statistik die Chance einer – das sage ich jetzt unter Gänsefüßchen – „Normalbefruchtung“ erst massiv ab dem 40., aber ganz deutlich ab dem 43. Lebensjahr. Da frage ich mich: Warum kann man bei Frauen für diese Indikationsstellung, dafür, dass Kassen hier etwas bezahlen, die Altersgrenze nicht um zwei Jahre anheben, und zwar bis zumindest zum 52. Lebensjahr? Das hätte die Kassen auch in kein größeres Fiasko mehr gestürzt. Das hätte ich positiv gefunden.
HIV-infizierte Männer und auch andere HIV-Infizierte, aus welchen Gründen auch immer sie infiziert sind – das sage ich nur, um jetzt wieder nicht eigenartige Emotionen auszulösen –, haben dank der modernen Medizin jetzt schon vielfach Überlebens-