Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 60

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hofspräsident Korinek schon seit längerem kritisiert. (Zwischenruf der Abg. Steibl.) Diese Fragen, Frau Steibl, sollten Sie stellen! (Abg. Dr. Rasinger: Es geht um die In-vitro-Fertilisation!)

Kollege Rasinger! Was ist mit der Aufhebung der Ambulanzgebühr, der Unfallrenten­besteuerung, der Neugestaltung des Hauptverbandes, der Krankenkassensanierung? (Abg. Steibl: Tun Sie nicht ablenken von ...!) Bevor Sie hier unqualifizierte Zwischen­rufe machen, schauen Sie einmal hinein in ORF ON! (Abg. Steibl: Das sind keine un­qualifizierten Zwischenrufe, die sind höchst qualifiziert!) Da heißt es: Neue Tur­bulenzen um E-Card-Projekt. – Bei Ihnen geht ja alles in der Gesundheitspolitik schief!

Daher, meine Damen und Herren, stimmt das wohl, was die „Salzburger Nachrichten“ vom 16. März unter der Überschrift „Desaster in der Gesundheitspolitik“ schreiben, nämlich:

„In der Gesundheits- und Sozialpolitik agiert die Bundesregierung wie ein Brandstifter. Kein Wunder, dass es im Gesundheitssystem inzwischen an allen Ecken und Enden brennt. Doch anstatt sich ans Löschen zu machen, tut die Regierung weiter so, als ginge sie der Flächenbrand nichts an.“

Das ist die traurige Realität Ihrer Gesundheitspolitik! (Abg. Dr. Rasinger: Sagen Sie einen Satz zur In-vitro-Fertilisation!) Es ist keine Besserung in Sicht, Herr Rasinger, zumindest nicht bis zu den nächsten Nationalratswahlen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Steibl: „Brandstifter“ ist kein Grund für einen Zwischenruf? – Abg. Silhavy – in Richtung der Abg. Steibl –: Das stand in der Zeitung!)

11.49

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Lichtenegger. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


11.49

Abgeordneter Elmar Lichtenegger (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundes­minis­terin! Herr Staatssekretär! Offensichtlich wird der Vorsitz des Herrn Präsidenten heute dafür genützt, dass die roten Abgeordneten überhaupt nicht zur Sache sprechen.

Damit die Anwesenden hier wissen, worum es geht: Wir beschließen gerade ein Ge­setz, das es Leuten, die auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen können, er­möglicht, mit Hilfe einer finanziellen Unterstützung im Wege der In-vitro-Fertilisation ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Man kann in Krankenanstalten gehen und sich künstlich befruchten lassen. 70 Prozent der Kosten dafür werden von einem Fonds getragen. Das betreffende Gesetz wird jetzt novelliert.

Dieser Fonds wird ausgebaut und verbessert – seit dem Jahr 2000 gibt es diese Finanzierungsform. (Zwischenruf der Abg. Silhavy.) 70 Prozent, wie gesagt, werden finanziert. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Silhavy.) – Hören Sie zu, sonst reden Sie dann wieder Blödsinn oder irgendetwas daher! (Anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ. – Abg. Mag. Mainoni – in Richtung SPÖ –: Die Wahrheit muss zumutbar sein!)

Seit drei Jahren gibt es diese Kostenbeteiligung schon. 13 300 Versuche hat es schon gegeben; in 27 Prozent der Fälle hat das zum Erfolg geführt. (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Ich sage Ihnen: Unqualifizierte Zwischenrufe waren ja bis jetzt noch das geringste Übel, unqualifizierte Reden hingegen, das ist ein anderes Thema!

Es gibt also einige Neuerungen, so unter anderem, dass auch private Kranken­ver­siche­rungen in den Kreis dieser Fonds finanzierenden Stellen kommen. In Zukunft wird es weniger Differenzierung geben zwischen unterschiedlichen Unfrucht­barkeits­grün­den, und es kommt auch – was ebenso wichtig ist – die Sterilität des Mannes zum Tragen, das wurde bis jetzt nicht berücksichtigt. (Abg. Mag. Mainoni – in Richtung der


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