Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 116

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Anfrage

1. Warum haben Sie trotz sinkender Gesamtausgaben im ASVG-Pensionsbereich und trotz sinkendem Bundesbeitrag bis 2007 (laut ihrer eigenen Prognoserechungen) derart drastische Sofortkürzungen bis zu 10 Prozent durch die „Pensionsreform 2003“ vorgenommen?

2. Sie haben in einer Hochglanzbroschüre gemeinsam mit dem Bundeskanzler „Wer­bung“ dafür betrieben, dass im Jahr 2004 die Pensionskürzungen für Neuzugänge für Frauen max. 3 Prozent und für Männer max. 5 Prozent betragen werden. Dabei sind Sie nicht von Durchschnittswerten ausgegangen. Wie beurteilen Sie die nunmehr schwarz auf weiß durch Bescheide vorliegenden Kürzungen von bereits 10 Prozent im Jahr 2004?

3. Sind Sie auch, wie der Herr Bundeskanzler, der Meinung, dass zwei Drittel der NeupensionistInnen 2004 von keinen Kürzungen betroffen sind und nur jeder oder jede 15. NeupensionistIn ein 10-Prozent-Minus zu tragen habe?

Wenn ja, auf welchen Berechnungen beruht diese Annahme und haben Sie auch jene Fälle aus dem Jänner mitgezählt, bei denen die Pensionsreform 2003 noch gar nicht zur Anwendung gekommen ist?

Wenn nein, wie viele NeupensionistInnen sind nach Meinung Ihres Ressorts überhaupt nicht von Kürzungen betroffen und wie viel NeupensionistInnen werden ein Minus von 10 Prozent bereits heuer zu tragen haben?

4. Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass gerade Personen mit 43 und mehr Versicherungs- bzw. Beitragsjahren am meisten Kürzungen schon heuer hinnehmen müssen?

5. Welche Begründung finden Sie für den Umstand, dass Männer, die mit 45 Bei­tragsjahren unter die von Ihnen groß propagierten „Schutzbestimmungen“ für so ge­nannte „Hackler“ fallen und noch mit 60 in Pension gehen können, aber ebenfalls 10 Prozent Kürzungen ihrer Pension erhalten?

6. Sind Sie der Meinung, dass Personen mit 1.015 Euro monatliche Bruttopension zu den reichen Pensionsbeziehern gehören?

Wenn nein, warum können diese dann für die erlittene Pensionskürzung nicht einmal eine Einmalzahlung aus dem Härtefonds erhalten?

7. Warum haben Sie sich nicht an die von Ihnen versprochene Wertsicherung der Pensionen gehalten und für 2004 und 2005 dieses Versprechen – mit Ausnahme für Pensionen bis zur Höhe der Medianpension (derzeit: 667 Euro pro Monat) – gleich zweimal gebrochen?

8. Ist es richtig, dass die Prognoserechungen für den „Runden Tisch“ zur Pensions-harmonisierung zeigen, dass die Gesamtkosten für die öffentliche Alterssicherung bis zum Jahr 2030 nur um 0,6 bis 1,3 Prozent des BIP steigen werden (ausgehend von 13,6 Prozent)?

9. Wurden bisher Prognoserechungen angestellt, in der eine Anhebung der Beitrags­sätze in den kommenden Jahrzehnten unterstellt wird?

Wenn ja, wie sehen diese aus?

Wenn nein, warum nicht?

10. Wie beurteilen Sie die Aussagen des Bundeskanzlers über die Gefahr einer Verdoppelung der Beitragssätze (von 22,8 auf 45,6 Prozent!!!)?

 


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