Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 58. Sitzung / Seite 29

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und Entwicklungsoffensive dieses Landes seit dem Jahre 1945 beschließt. Wir sind heute schon bei einem überraschend hohen F & E-Anteil am BIP, nämlich 2,27 Pro­zent, und wir werden mit den Maßnahmen, die Sie erfreulicherweise mittragen, bis 2010 3 Prozent erreichen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Die Erweiterung wird nach den erfolgreichen knapp 15 Jahren der Ostöffnung den Standort Österreich weiter absichern. Ich habe es schon erwähnt: Die Wirtschafts­forscher sagen uns voraus, dass weitere Jobs zu den bisher schon netto 60 000 neu geschaffenen hinzukommen – das sagt das Wifo. In Summe werden es bis 2010 etwa 40 000 weitere Jobs sein. Das heißt also, insgesamt 100 000 Jobs resultieren aus dem Titel „Erweiterung der Europäischen Union“.

Wir sind, bezogen auf das kleine 8-Millionen-Völkchen, das wir als Österreicher dar­stellen, hervorragend unterwegs, was Direktinvestitionen von Österreichern in Mittel- und Osteuropa anlangt. Der Herr Bundeskanzler und ich waren mit vielen Spit­zenvertretern der Wirtschaft in Rumänien, das bei dieser Runde der Erweiterung zwar noch nicht dabei ist. Heute sind wir schon dort, und wenn das große Geschäft OMV mit Petrom klappt, dann sind wir in den nächsten Monaten noch deutlicher präsent.

Derzeit sind wir schon in allen unseren Nachbarländern entweder Nummer eins oder Nummer drei bezüglich „foreign direct investments“. 15 Milliarden € von österreichi­schen Unternehmungen sind schon dort, das sind also 40 Prozent der Gesamt­inves­titionen von Österreichern im Ausland. Das sichert auch in Österreich Wertschöpfung und Arbeitsplätze, und das ist zu begrüßen.

Als Tourismusminister möchte ich aber noch hinzufügen, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass auch das eine Erfolgsgeschichte für den Tourismusstandort Öster­reich werden wird beziehungsweise auch schon ist. Wenn sich auch derzeit die rund 3 Millionen Nächtigungen von Bürgern aus Mittel- und Osteuropa noch verhältnismäßig bescheiden ausnehmen im Verhältnis zu den insgesamt rund 86 Millionen Nächtigun­gen von Ausländern in Österreich, so, muss ich sagen, freut mich und Österreichs Tou­rismuswirtschaft die Dynamik, denn es kommen zu diesen 3 Millionen Nächtigungen jährlich noch 300 000 bis 400 000 dazu. Ich bin überzeugt, der Tag wird nicht mehr ferne sein, wo wir uns angesichts der Anzahl der Gästenächtigungen über tschechi­sche, ungarische und slowenische Gäste in ähnlichem Ausmaß freuen werden wie über deutsche, schweizerische und italienische. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen.)

Lassen Sie mich abschließend sagen, gerade weil wir vor vier Tagen die Erweiterung gemeinsam gefeiert haben, dass wir mit gutem Gewissen den Menschen in den Grenzregionen Oberösterreichs, Niederösterreichs, des Burgenlandes, der Steiermark und Kärntens sagen können, dass die Erweiterung und die Ostöffnung in den letzten Jahren gerade diesen Regionen mehr gebracht haben als dem Durchschnitt Öster­reichs hinsichtlich der Bereiche Jobs und Wirtschaftswachstum.

Das ist eine besonders erfreuliche Entwicklung, weil gerade diese Regionen in den letzten Jahren und Jahrzehnten durch die politische und auch wirtschaftliche Grenze, die die Märkte abgeschottet hat, erheblich benachteiligt waren. Freuen wir uns darüber, dass gerade diese Grenzregionen von der Öffnung und in Zukunft von der Erweiterung besonders profitieren werden. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

12.24

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Vielen Dank, Herr Bundesminister.

 


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