Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 26

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Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser: Im Gegenteil: Der Herr Bundes­kanz­ler hat ja Auftrag gegeben, die Vorarbeiten für ein Bundesmitarbeitergesetz aufzu­nehmen (Abg. Parnigoni: Er schwindelt sich an der Frage vorbei!), und in diesem Bun­desmitarbeitergesetz werden die Exekutivbeamten auf Grund ihrer besonderen Ar­beitssituation auch einen eigenen Schwerpunkt bilden. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Mag. Weinzinger. – Bitte, Frau Kollegin.

 


Abgeordnete Mag. Brigid Weinzinger (Grüne): Herr Minister! Der Frauenanteil in der Exekutive ist ja nicht gerade überwältigend hoch, in den Führungspositionen ist er sogar so gering, dass Sie in einer der letzten Ausschusssitzungen imstande waren, alle betroffenen Personen, glaube ich, namentlich aufzuzählen.

Meine Frage lautet daher: Welche Maßnahmen planen Sie jetzt im Zuge der Zusam­menlegung der Exekutivkörper und im Rahmen der damit verbundenen Personalent­wicklungspläne, um den Frauenanteil insbesondere in den Führungspositionen deutlich zu erhöhen? Ich nehme doch an, dass auch Sie Frauen für qualifiziert genug halten. (Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der SPÖ.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser: Frauen sind für exekutivdienstliche Tätigkeiten genauso qualifiziert wie Männer. Wir haben die Situation, dass es erst seit etwa 13, 14 Jahren Frauen überhaupt gibt im Exekutivdienst. Wir haben daher einen großen Anteil junger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich außerordentlich bewäh­ren, die ihre Frau und ihren Mann stehen, sich dankenswerterweise sukzessive für Füh­rungspositionen bewerben und diese auch erhalten, wenn die Bestellungs­kom­mission zustimmt und wenn es die Möglichkeit zur Betrauung gibt. (Abg. Mag. Wein­zinger: ... Antwort ...!)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Abgeordneter Gaál. – Bitte, Herr Kollege.

 


Abgeordneter Anton Gaál (SPÖ): Herr Bundesminister! Die Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie war ja im Rahmen der Sondierungsgespräche ein Anliegen der ÖVP, dem wir nie zugestimmt haben. Daher war es unrichtig, was Sie gesagt haben, und wir brauchen auch nicht unsere Meinung zu ändern.

Selbiges gilt für das Exekutivdienstgesetz. Herr Bundesminister, werden Sie dafür eintreten, dass die sehr umstrittene und ungeliebte Reform – Team 04 erst dann umge­setzt wird, wenn dieses Exekutivdienstgesetz in Kraft tritt?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser: Der Zeitplan für die Umsetzung der Zusammenführung der Wachekörper ist bekannt, seit mehr als eineinhalb Jahren wird er sehr genau eingehalten. Wir haben die Vorarbeiten und das Expertenteam vor et­was mehr als einem Jahr eingerichtet. Diese Experten haben im November ein Exper­tenpapier vorgelegt. Wir haben im Dezember, Jänner und Februar in 25 Veranstaltun­gen mit über 4 000 Mitarbeitern diskutiert und danach dieses Expertenpapier verfeinert. Wir haben in mehr als zehn, zwölf informellen Gesprächen sowie drei formellen Ge­sprächen mit der Personalvertretung das gesamte Papier diskutiert und diese Dis­kus­sion dann vorläufig abgeschlossen. Es ist jetzt ein Gutachten der PVAK notwendig.

Gleichzeitig haben wir ein Sicherheitspolizeigesetz in Begutachtung geschickt. Ich gehe davon aus, dass wir uns nach der Begutachtung, etwa in der zweiten Junihälfte, damit im Ministerrat befassen werden und es dann dem Parlament zur Diskussion und


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