Lassen Sie mich dort beginnen, wo mein Vorredner aufgehört hat. Kollege Abgeordneter Bucher hat einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit gemacht, einen für einen Teil dieses Hohen Hauses natürlich unangenehmen Rückblick, das ist mir schon klar, aber gesagt werden muss einfach, dass im Jahr 2000, als wir die Regierungsverantwortung übernommen haben, das Budgetdefizit, das Österreich hatte, auf dem vorletzten Platz der damaligen EU-Mitgliedsländer lag.
Wir lagen also auf dem vorletzten Platz. Das war nicht so lustig, deshalb hatten wir als Erstes einmal vor, das Budget zu sanieren. Es ist auch heute noch eine wichtige Aufgabe, das Budget zu sanieren und zu stabilisieren, und mit den bisherigen Maßnahmen haben wir heute auch schon über die Hälfte der EU-Mitgliedsländer überholt. Wir liegen bereits jetzt, meine Damen und Herren, nach der ersten Etappe der Steuerreform, unter der Abgabenbelastung des Jahres 1999 – damals war sie 44,4 Prozent – und werden nach der nächsten Etappe mit 42,3 Prozent um zwei Prozentpunkte unter der Abgabenbelastung des Jahres 1999 liegen.
Meine Damen und Herren! Das Wifo sagt, dass die Steuerreform im nächsten Jahr ein zusätzliches Wachstum des BIP von 0,4 Prozent und im Jahr 2006 von 0,5 Prozent bringen wird. Was bedeutet das? – Das bedeutet Beschäftigung durch die zweite Stufe dieser größten Steuerreform in der Zweiten Republik, Beschäftigung in den Jahren 2005 und 2006 in der Größenordnung von 4 000 bis 5 000 Personen. Und das ist aktive Arbeitsmarktpolitik. Das ist nicht nur Entlastung um 4 Milliarden €, inklusive der zwei Konjunkturpakete und des Wachstumspakets, das ist Arbeitsmarktpolitik, das ist Wirtschaftsstandortpolitik, wie sie sich diese Regierung vorgenommen hat und jetzt auch umsetzt. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Herr Kollege Cap, ich habe es eigentlich sehr unpassend gefunden – nicht, weil ich auch aus der Wirtschaft komme –, dass Sie sich sehr abfällig über einen praktizierenden und noch dazu sehr erfolgreichen Wirtschaftler geäußert haben. Solche Leute würde ich mir mehr wünschen, nicht nur in der Politik – dort auch –, sondern in Österreich und überhaupt in Europa. Leute, die Risiken eingehen, etwas unternehmen und nicht unterlassen, die erfolgreiche Unternehmer sind und keinen Vergleich zu scheuen brauchen, wie Sie ihn mit einem Wirtschaftsberater gemacht haben. Die sind mir auch recht, aber im Zweifelsfall sind mir Entscheidungsgrundlagen, Argumente von einem praktizierenden, erfolgreichen Unternehmer wie Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn allemal lieber als von einem theoretisierenden Wirtschaftsberater, glauben Sie mir das! (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Herr Kollege Cap, da ich schon dabei bin: Ich habe mich auch darüber geärgert, dass Sie gemeint haben, die Regierung habe mit keinem Ohrwaschl gewackelt (Abg. Dr. Cap: Ohrwaschel!), als man gesehen hat, es gibt Arbeitslosenprobleme, als man gesehen hat, es gibt Verkehrsprobleme und Ähnliches mehr. Na ja, nicht mit dem Ohrwaschl zu wackeln (Abg. Dr. Cap: Ohrwaschel!), das ist vielleicht eine Methode, die Sie von früher her kennen. Aber ich sage Ihnen, in Dresden hat es Beschlüsse gegeben, was die TENs betrifft, die frühere Verkehrsminister ausgehandelt haben, die Ihrer Fraktion angehörig sind. Da waren wir mit einem wichtigen Projekt vertreten, nämlich mit dem Brenner-Basistunnel, mit der Nord-Süd-Verbindung – ich habe gestern schon darüber geredet –; heute sind wir auf Grund guter Verhandlungen mit sechs weiteren TEN-Projekten vertreten, die in Österreich ein kofinanziertes Investitionsvolumen von 12,25 Milliarden € bringen werden. – Das ist Politik! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Ich würde jetzt gerne noch näher auf Ihre Rede eingehen. Ich habe sehr intensiv zugehört, und es ist mir auch aufgefallen, dass Sie einem Kollegen sehr abfällig zugerufen haben: Sie werden dann in Ihrem Wahllokal im Wahlkreis schimpfen müssen, dort hört Sie niemand mehr. – Wissen Sie, wir sind