Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 145

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Dr. Bauer.) Hinsichtlich der Entlastung der Haushalte, Kollege Bauer, kommt das IHS zum Schluss, dass alle Einkommensgruppen fast gleich stark von den beiden Steuer­reformen profitieren, selbst wenn man die Ökologisierung des Steuersystems gegen­rechnet! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenruf der Abg. Silhavy. – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

16.11

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Abgeord­neter Dr. Puswald zu Wort gemeldet.

Sie kennen die Geschäftsordnung: Zunächst kommt die zu berichtigende Behauptung und dann die richtige. – Bitte.

 


16.11

Abgeordneter Dr. Christian Puswald (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Kollege Dolinschek hat gerade die Aussage gemacht: Die Behauptung von Kollegin Heidrun Silhavy, der Schuldenberg sei gestiegen, ist falsch!

Diese Behauptung des Herrn Kollegen Dolinschek ist falsch!

Der „Schuldenberg“, wie er ihn nennt, ist wie folgt gestiegen: Die Schulden betrugen im Jahr 2000 138,4 Milliarden €, im Jahr 2001 142,7 Milliarden €, im Jahr 2002 145,7 Mil­liar­den €, im Jahr 2003 148,2 Milliarden € und werden im heurigen Jahr 152,8 Milliar­den € betragen. (Beifall bei der SPÖ.)

16.12

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Frau Abgeordnete Mag. Trunk ans Rednerpult. Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte, Frau Kollegin.

 


16.12

Abgeordnete Mag. Melitta Trunk (SPÖ): Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Gleich zu Beginn und ganz kurz: Es ist mir ein Anliegen, das Sittenbild, das sich aus den Wortmeldungen ergibt sowie die Diskrepanz zwischen Schein und Sein bei so manchen FPÖ-Abgeordneten aufzuzeigen, insbesondere beim Kollegen Dolinschek.

Herr Kollege Dolinschek! In Gegenüberstellung zu Ihren Aussagen und zu jenen Ihrer FPÖ-Kollegen – und auch so mancher ÖVP-Kollegen – zitiere ich jetzt den FPÖ-Finanzlandesrat Karl Pfeifenberger aus Kärnten, der ganz im Gegensatz zu Ihren Aussagen und auch zu den Lobeshymnen des Oberverhandlers Haider in der aktuellen Ausgabe der „Kärntner Woche“ im O-Ton meint – ich zitiere Pfeifenberger im Zusam­menhang mit dieser Steuerreform –: Wir brauchen einen gemeinsamen Schulter­schluss, um die Bedrohungen vom Bund abzuwenden! (Rufe bei der SPÖ: Hört! Hört!) Das ist die Wahrheit, und ausnahmsweise stimme ich sogar Pfeifenberger zu! Das ist die Wahrheit, Herr Kollege Dolinschek! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Nun komme ich zu den immer wieder aufblitzenden Begriffen im Zusammenhang mit der Steuerreform: Kollegin Steibl hat von „Fairness“ und von „sozialer Gerechtigkeit“ gesprochen, manche haben sogar von „familienpolitischen Sozialleistungen“ geredet. – Auch diesbezüglich zitiere ich einen Kronzeugen, und zwar keinen Geringeren als Herrn Finanzminister Karl-Heinz Grasser himself. Der Herr Finanzminister hat sich gegenüber dem „Standard“ am 13. Jänner 2004 politisch geoutet, indem er wort­wörtlich sagte: Es geht mir bei der Steuerreform nicht um Sozialpolitik. – Einfach ehrlich, einfach Grasser! Und das steht im krassen Widerspruch zu Ihren Darstellungen hier in der Debatte über die Steuerreform! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite