Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 61

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Sehr geehrte Damen und Herren! Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf nicht ausschließlich ein Frauenthema sein. Und ich sehe gerade in der gleichzeitigen Inanspruchnahme von Teilzeit auch eine Möglichkeit auch für Väter, mehr in die Familienarbeit einbezogen zu werden.

Natürlich appelliere ich auch an alle Vertreter der Wirtschaft hier im Hohen Haus: Bitte helfen Sie mit, ein Bewusstsein zu schaffen, ein gemeinsames Bewusstsein zu schaffen, dass Mitarbeiter, die Teilzeit arbeiten oder flexiblen Arbeitszeiten nachgehen, kein Nachteil für einen Betrieb sind, keine Demotivation für Betriebe darstellen und kein Betrieb dadurch in Ketten gelegt wird! Tatsache ist nämlich, dass gerade jene Mitarbeiter sehr viel mehr für einen Betrieb bringen, da sie hohe Zufriedenheit, höhere Motivation und dadurch höhere Arbeitsleistungen bringen können.

Sehr geehrte Damen und Herren! Dieses vorliegende Modell sehe ich als ein weiteres Angebot zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und appelliere noch einmal an die Kollegen von den Grünen: Anerkennen Sie doch, dass gerade diese Gesetzes­vorlage eine massive Verbesserung zur derzeit geltenden Rechtslage darstellt und stimmen Sie diesem Gesetz zu! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.23

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Als Nächste hat sich Frau Staatssekretärin Haubner zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Staatssekretärin.

 


11.23

Staatssekretärin im Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Ursula Haubner: Meine sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kollegin und werter Kollege in der Regierung! Ich darf mich auch kurz zu der heutigen Beschlussfassung betreffend Elternteilzeit zu Wort melden. Es ist von einer Rednerin die Ehrlichkeit angesprochen worden: Ehrlichkeit in der Familienpolitik! Ehrlichkeit ist in der Politik generell eine viel beschworene Kate­gorie. Und ich sage es im Brustton der Überzeugung, dass die österreichische Familienpolitik eine wirklich ehrliche Politik ist, die darauf basiert, dass Eltern ihre Verantwortung wahrnehmen können, die darauf basiert, dass es Entscheidungsfreiheit für die Eltern gibt – darüber, welches Lebensmodell sie mit ihren Kindern wählen wollen –, und dass es eine Politik ist, die davon geprägt ist, eine positive Einstellung zu Kindern in unserer Gesellschaft zu forcieren. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Und diese ehrliche Familienpolitik ist auch nicht ausschließlich Sache der Mütter, Sache der Frauen!

Diese österreichische Familienpolitik setzt daher verschiedene politische Maßnahmen, um auf die Lebensplanung von Paaren Rücksicht nehmen zu können. Es wird ein Spektrum von verschiedenen Möglichkeiten angeboten, damit Mütter und Väter den für sie notwendigen Gestaltungsspielraum haben, der ihren individuellen Vorstellungen entspricht.

Neben den wichtigen finanziellen Anreizen – und als Basis dient hier das Kinder­betreuungsgeld –, neben vielen anderen Beihilfen und Unterstützungen für unsere Familien, neben der steuerlichen Entlastung – ich erinnere nur noch einmal daran, dass mit 1. Juli 2004 eines der größten Familien-Steuerpakete in Kraft tritt und vor allem Familien mit mehreren Kindern entlastet –, neben der sozialrechtlichen Absiche­rung für Familienarbeit – die zu verankern, vor einigen Jahren noch überhaupt niemand daran gedacht hat –, neben all diesen Maßnahmen ist es besonders notwendig, dass es partnerschaftliche Initiativen gibt, um die Wahlfreiheit – also auch die Wahlfreiheit,


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