wahrlich ein
großer Tag für Österreich, für den österreichischen Tierschutz und vor allem
auch für den österreichischen Parlamentarismus, weil alle vier Fraktionen gemeinsam
ein Zeichen gesetzt haben.
Aber wir hatten
noch ein weiteres Zeichen zu setzen, nämlich im Sinne der Vermeidung von
Tierleid auch auf der Straße. Wenn man sich anschaut, was bei den Tiertransporten
passiert, so ist es wahrlich erschütternd. Wenn man die Berichte, die Dokumentationen
im Fernsehen sieht, dann weiß man: Wir haben auch in diesem Bereich dringend
Handlungsbedarf.
Ich freue mich,
dass Sie, Herr Kollege Regler, signalisieren, auch auf diesem Gebiet wieder
gemeinsam mit allen Fraktionen im Haus gegen dieses Tierleid, gegen dieses Leid
von Mitwesen von uns aufzutreten.
Europaweit werden
360 Millionen Tiere transportiert – und ich sage, wenn man das in
diesen Dokumentationsfilmen betrachtet: in fahrenden KZs transportiert. Das
kann man wirklich so drastisch formulieren. Und wohin werden diese jungen
Ferkel, Kälber und dieses Geflügel geführt? – Sie werden in Mastbetriebe,
in Legebatterien beziehungsweise dann noch in einer letzten, mühsamen und
qualvollen Reise wiederum zum Schlachten in irgendeinen Schlachthof geführt.
Diese Tiere sind
extremen Temperaturen ausgesetzt, werden mit Schlägen, Quälereien mit Strom,
meist über rutschige Rampen in ihre Transportbehältnisse geführt und werden
dort wirklich sehr, sehr gequält, wobei sie schlimmste Verletzungen
erleiden – man liest da von abgerissenen Ohren, ausgedrückten Augen,
Riss-Quetsch-Wunden bis hin zum Tod durch Zertrampeln. Und wie wird das dann
bezeichnet? – Als „Transportschäden“!
Meine Damen und
Herren! Das darf doch bitte nicht wahr sein, dass Schaden an Tieren ein
„Transportschaden“ ist! – Das Tier ist ein Lebewesen! (Beifall bei der
SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Dazu muss man
auch noch Folgendes sagen: Dass diese Transporte der Lebendtiere immer mehr
zunehmen, dazu trägt auch die Exportsubvention der EU bei: 2000 bis 2001 haben
wir 44,3 Millionen € an Förderungen gehabt.
2002 58 Millionen €, 2003 67 Millionen €. Diese Förderungen
sind auch mit verantwortlich für diese qualvollen Lebendtiertransporte. Da hat
die EU – vielleicht auch ausgehend von Österreich – dringend
Handlungsbedarf.
Ich hoffe auch,
dass Kommissar Fischler etwas in dieser Richtung zu tun gedenkt. Wir dürfen
nicht zuschauen, wie in Zukunft weiter Lebendtiertransporte durch Europa gekarrt
werden und wie diese Tiere gequält werden! (Beifall bei der SPÖ.)
Eine Möglichkeit, diesen Mindeststandard
zu erreichen, ist der Antrag des Kollegen Steier und der SPÖ-Fraktion, das
Tiertransportgesetz zu ändern und neue Standards einzuführen. Ich freue mich,
dass Sie sich bereit erklären, dabei mitzumachen und neuerlich ein gemeinsames
Zeichen dafür zu setzen, dass das Tierleid in Österreich und Europa beendet
wird. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Marek.)
14.20
Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Herr
Abgeordneter Wattaul. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte. (Ruf
bei der SPÖ: Du führst ja gar keine Tiere!)
14.21
Abgeordneter Anton Wattaul (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Auch ich bekenne mich zu Kontrollen und glaube, dass es im Sinne der Wettbewerbsgleichheit und natürlich auch im Sinne des Tierschutzes für die Wirt-