Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 138

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Wer so etwas macht, der sollte sich schon einmal überlegen, ob er der geeignete Kan­didat für das EU-Parlament ist. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Jarolim.) Es wird jetzt dargestellt, als ob das eine Verteidigung Österreichs gewesen wäre (Abg. Öllinger: Jetzt haben Sie wieder einen Pluspunkt beim Haider!), aber vor solchen Ver­teidigern muss man sich eigentlich hüten. Ich möchte nicht haben, dass Abgeordnete, die Österreich in dieser Art und Weise verteidigen, im Parlament sitzen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Das, was Herr Swoboda gemacht hat, ist zwar kein Landesverrat, aber es ist geradezu klassische Kreditschädigung. Nämlich: Wer falsche Tatsachen behauptet, wer jeman­den runtermacht (Abg. Reheis: Das tun Sie jetzt ...!), um das Fortkommen eines Lan­des oder eines Menschen zu beschädigen, macht Kreditschädigung. Und das hat Herr Abgeordneter Swoboda gemacht. (Abg. Öllinger: Das trauen Sie sich nur hier herin­nen zu sagen! – Abg. Reheis: Sie verbreiten falsche Tatsachen!)

Ich möchte Ihnen Folgendes raten: Ändern Sie Ihre Plakate! Dass ein Ausverkauf des österreichischen Wassers stattfindet, ist ohnehin nicht möglich, weil da das Einstim­migkeitsprinzip besteht, ändern Sie lieber, dass Herr Swoboda nicht mehr der Spitzen­kandidat der SPÖ ist! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.03

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Bevor ich dem nächsten Redner das Wort erteile, erkläre ich Folgendes: Ich habe mir das vorläufige Stenographische Protokoll betreffend Tierschutzdebatte geben lassen. In dieser Debatte hat Herr Abgeordneter Keck umfassend über Korallenhalsbänder für Hunde berichtet. In diesem Zusammen­hang hat er, an den Abgeordneten Rädler gerichtet, gesagt: „Ihnen gehört es eh.“ Und: „... Sie brauchen es eh nachher zum Anlegen.“ – Für diese Aussage erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Zurücktreten müsste er wegen so einer Aussage!)

Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Dr. Einem zu Wort gemeldet. – Bitte. (Zwischenrufe bei der SPÖ sowie Gegenrufe bei den Freiheitlichen.)

 


16.04

Abgeordneter Dr. Caspar Einem (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Frau Abgeord­nete Partik-Pablé war soeben so freundlich, zu behaupten, dass die sozialistische Bundesregierung vor dem Beitritt Österreichs zur EU nichts gegen Temelín unternom­men hätte. – Diese Tatsachenbehauptung ist doppelt unrichtig! (Abg. Neudeck: Dop­pelt unrichtig ist richtig! Zwei Mal falsch ist richtig!)

Erstens hat es unmittelbar vor dem Beitritt zur EU keine sozialistische Bundesregie­rung, sondern eine Koalitionsregierung gegeben.

Zweitens hat Herr Bundeskanzler Vranitzky bereits in den Jahren 1992 und 1993 aktiv die Umrüstung von Temelín in ein Gaskraftwerk betrieben (Zwischenrufe bei der ÖVP), was ich deshalb bestätigen kann, weil ich selbst als Direktor der ÖMV für den Gasbe­reich mit den Tschechen darüber verhandelt habe. (Abg. Scheibner: Das war eh er­folgreich, nicht?)

Anträge zu stellen, die in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes hinein­pfuschen, kann man leicht, Frau Abgeordnete. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Das wollen wir nicht! Ein Veto hätten wir wollen!) Es nützt nur nichts! (Beifall bei der SPÖ.)

16.05

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Ab­geordnete Dr. Lichtenberger. – Bitte.

 


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