Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 200

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ter: Frau Kollegin Lunacek! Ihr Antrag ist ja gar nicht abgestimmt worden! Sie stellen auf Lebenspartnerschaften ab, egal ob heterosexuell oder gleichgeschlechtlich!) Dann prüfen Sie das doch wenigstens! (Abg. Dr. Fekter: Nein, ich will die Lebenspartner­schaften nicht privilegieren!) Schauen Sie, Frau Kollegin, ich glaube, wir werden jetzt nicht die Debatte vorziehen, die wir vielleicht einmal im Ausschuss führen werden. Sie können sich hier gerne noch einmal zu Wort melden, aber Sie wollen ja heute nicht mehr so lang debattieren ... (Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Frau Kollegin Fekter, stimmen Sie unserem Antrag zu; dann können wir das weiter debattieren! Wenn Sie nicht zustimmen, müssen wir wieder einen neuen Antrag ein­bringen, eben für die nächste Ausschusssitzung, um dort darüber zu diskutieren. (Zwi­schenrufe bei den Freiheitlichen.)

Jedenfalls: Dieser Antrag ist eingebracht, und ich würde mich sehr freuen, wenn die ÖVP, natürlich auch die FPÖ, zumindest eine Prüfung dahin gehend ermöglichen würde. Sie können ja dann immer noch sagen, dass Sie das nicht wollen. (Abg. Dr. Fekter: Nein, ich will die Lebenspartnerschaften nicht gleichstellen!)

Dass wir heiraten dürfen, das wollen Sie auch nicht! Was wollen Sie denn dann?! Sie wollen einfach keine gleichen Rechte für gleichgeschlechtliche Paare! Das ist so, weil es Ihrer Ansicht nach „gegen die Natur“ ist. (Abg. Dr. Fekter: Nein, das habe ich nicht gesagt! Das ist eine Unterstellung!) Das nehme ich zur Kenntnis; nicht gerne, aber trotzdem. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Abg. Dr. Fekter: Das habe ich nicht gesagt! Das ist eine Unterstellung!) – Wenn es eine Unterstellung sein sollte, dann nehme ich das zurück. (Abg. Dr. Fekter: Das ist eine Unterstellung!) – Okay, Sie haben das so nicht gemeint; damit ist das geklärt! – Gut so. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Partik-Pablé: Es wird doch noch erlaubt sein, eine andere Meinung zu haben!)

19.18

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Frau Abgeordneter Mag. Lunacek verlesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Lunacek, Kolleginnen und Kollegen ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Miedl. – Bitte.

 


19.18

Abgeordneter Werner Miedl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr viele hier werden sich auf Grund der kryptischen Andeutungen des Kollegen Kräuter wahrscheinlich nicht ausgekannt haben. Jene je­denfalls, die im Justizausschuss mit dabei waren, werden sich auskennen.

Jedenfalls ist es so: Kollege Kräuter möchte die Reorganisation des Bezirksgerichtes Graz, wo noch ein einziges Sondergericht besteht, nämlich das Jugendgericht, diese vernünftige Reorganisation dieses Gerichtes – etwas, was durch Bundesminister Böhmdorfer vorbereitet wurde – verhindern. In Wirklichkeit will Kollege Kräuter das Bezirksgericht Graz in Kalsdorf ansiedeln, und Herr Kollege Kräuter – wo ist er denn jetzt? – hat das wie folgt begründet: Es wäre ein kürzerer Verkehrsweg, und es wäre insgesamt günstiger für die Region, wenn das Bezirksgericht Graz in Kalsdorf angesie­delt werden würde. (Demonstrativer Beifall des Abgeordneten Dr. Kräuter.)

Herr Kollege Kräuter irrt auch in diesem Fall, übrigens wie in so vielen! Ich habe den Verdacht, dass der SPÖ-Bezirksparteivorsitzende von Graz-Umgebung dem Bürger­meister von Kalsdorf ein Geschenk machen und dort im leer stehenden Gemeindehaus das Bezirksgericht unterbringen möchte. Ich habe den Verdacht, dass, nachdem Kolle­gem Kräuter eine Absiedelung der Grazer Messe nach Graz-Umgebung nicht gelungen ist, er sozusagen jetzt einen Erfolg braucht. Und ich habe den Verdacht, dass es Kolle-


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