Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 28

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für den dritten Teil der Verfassung eine erleichterte Revisionsmethode einzuführen, die nicht mehr auf Einstimmigkeit beruht und die volle Einbeziehung und die Ratifizierung durch das Europäische Parlament beinhaltet;

die Übergangsbestimmungen (Übergang von der Einstimmigkeit zur qualifizierten Mehrheit und vom besonderen Gesetzgebungsverfahren zum ordentlichen Gesetzge­bungsverfahren) so zu gestalten, dass sie nicht von nur einem einzigen nationalen Parlament blockiert werden können;

die österreichische Bundesregierung soll sich entsprechend dem Willen des Konventes dafür einsetzen, Vollbeschäftigung auch für die Umsetzung europäischer Politik als Grundlage zu heranzuziehen;

für die Bürgerinnen und Bürger den Zugang zu allen Dokumenten und die volle Infor­mationsfreiheit zu unterstützen;

im Hinblick auf die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik die Nato nicht als un­verzichtbare Grundlage der gegenseitigen Verteidigung (Art. 40 (7)) zuzulassen; für eine gemeinsame Außenpolitik als Voraussetzung zur militärischen Sicherheitspolitik und für die Zuständigkeit des Europäischen Parlamentes als verantwortliche parlamen­tarische Instanz einzutreten; ein militärisches Kerneuropa der Nato zum Aufbau von Interventionskapazitäten abzulehnen; und auf Basis der Neutralität und Bündnisfreiheit Österreichs für eine autonome europäische Außenpolitik zu nützen;

die Reform des Euratom-Vertrages als Top-Priorität für die bevorstehende EU-Regie­rungskonferenz und die österreichischen EU-Präsidentschaft 2006 festzulegen; in den bevorstehenden Verhandlungen bei der EU-Regierungskonferenz sicherzustellen, dass die vom EU-Konvent eröffnete Möglichkeit eines Euratom-Austrittes einzelner Staaten gewährleistet bleibt; eine Revisionskonferenz zur Reform des Euratom-Vertrages spä­testens für den Zeitraum der Österreichischen EU-Präsidentschaft 2006 einzuberufen und für den Fall eines Scheitern dieser Reformkonferenz den Ausstieg Österreichs aus Euratom vorzubereiten und zum frühest möglichen Zeitpunkt zu vollziehen; weiters vordringlich den Ausbau der Erneuerbaren Energieträger in Österreich als einzig nach­haltige Alternative zu Atomstromimporten aktiv voranzutreiben.

In der Regierungskonferenz dafür einzutreten, dass die Ratifizierung der Verfassung durch ein europaweites Referendum erfolgt.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist nunmehr Herr Abgeordneter Scheibner. Auch er hat 15 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


12.13

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): Herr Präsident! Werte Mitglieder der österreichischen Bundesregierung! Meine Damen und Herren! Eine Sondersitzung etwas mehr als eine Woche vor einer Wahl zum Europäischen Parlament, zum glei­chen Thema wie eine Dringliche Anfrage der Freiheitlichen und der Volkspartei in der letzten Nationalratssitzung, hat natürlich nichts mit diesem Wahlkampf und mit dieser Wahlbewegung, mit diesem Wahltermin zu tun; so wie auch sicherlich die Taferln, die hier präsentiert worden sind (Abg. Mag. Wurm: Der Herr Molterer weiß das!) und auf denen zufällig irgendwelche Wahlkampfslogans zu lesen waren, natürlich nichts mit dem Wahlkampf zu tun haben. Das gilt auch für die Inhalte und Themen, die man hier vorbringt, denn wenn ich mir die Bewertungen hier so ansehe, dann darf man ja über die Europawahl, über die Linien und über die Verdienste oder auch die Versäumnisse von Abgeordneten und Repräsentanten nichts sagen, denn sonst ist das ja „Hantieren“,


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